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71.000 Unterschriften gegen besonders grausame Tierversuche

Archivmeldung vom 16.03.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.03.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
v.li: MDB Udo Schiefner, Dr. Corina Gericke (ÄgT), Cristeta Brause (TASSO), Torsten Schmidt (bmt). Bild: Ärzte gegen Tierversuche e.V.
v.li: MDB Udo Schiefner, Dr. Corina Gericke (ÄgT), Cristeta Brause (TASSO), Torsten Schmidt (bmt). Bild: Ärzte gegen Tierversuche e.V.

Die drei bundesweit aktiven Vereine Ärzte gegen Tierversuche e.V., Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V. und TASSO e.V. haben 71.749 Unterschriften für ein gesetzliches Verbot von besonders leidvollen Tierversuchen an MdB Udo Schiefner (SPD), Mitglied des Petitionsausschusses im Bundestag, übergeben. Die Forderung wird von einem Rechtsgutachten gestützt.

Die EU sieht eine „Schmerz-Leidens-Obergrenze“ vor, die in Tierversuchen nicht überschritten werden darf. Deutschland beruft sich allerdings auf eine Ausnahmemöglichkeit in der EU-Richtlinie und erlaubt auch allerschlimmste Tierversuche. Zum Beispiel müssen Ratten in einem glattwandigen Gefäß schwimmen, bis sie verzweifelt aufgeben oder sie werden mit Elektroschocks traktiert, beides vorgeblich, um Depressionen zu simulieren. Versuche, die die EU unter dem Schweregrad „schwer“ listet, wie Tod durch Bestrahlung, Vergiftung oder Krebs, finden nach wie vor in Deutschland statt. Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums zufolge fielen 2016 Versuche an etwa 115.000 Tieren – das sind 5,2% der insgesamt 2,8 Millionen Tiere – in diese Kategorie.

Ärzte gegen Tierversuche e.V., Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V. und TASSO e.V. halten Tierversuche weder aus ethischen noch wissenschaftlichen Gründen für gerechtfertigt, wollen mit der Kampagne aber erreichen, dass zumindest Tierversuche mit Schweregrad „schwer“ als erster Schritt verboten werden. Ein von den Verbänden in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten untermauert, dass bei der Umsetzung der EU-Vorgaben in deutsches Recht schwerwiegende Fehler zulasten der Tiere begangen wurden.

Vertreter der drei Verbände haben gestern im Bundestag knapp 72.000 auf Papier gesammelte Unterschriften übergeben. Ziel der Übergabe ist es, eine Anhörung im Petitionsausschuss des Bundestags zu erreichen. Es unterstützten jedoch weit mehr Bürger die Forderung, eine parallel laufende Online-Petition zählt bereits 131.000 Mitzeichner. Darüber hinaus sprechen sich einer repräsentativen Forsa-Umfrage zufolge 71 % der befragten Bevölkerung für ein gesetzliches Verbot der schlimmsten Tierversuche aus.

MdB Udo Schiefner unterstützt das Anliegen der Tierschützer: „Vor dem Hintergrund des Staatsziels Tierschutz ist es wichtig, dass Deutschland die rechtlichen Vorgaben der EU im Sinne der Tiere voll und ganz ausgeschöpft.“

Weitere Informationen:

Kampagnen-Seite www.schwimmen-bis-zur-verzweiflung.de

und https://www.aerzte-gegen-tierversuche.de/de/helfen/aktionen/2085

Quelle: Ärzte gegen Tierversuche e.V.

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