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Strafanzeige gegen Max Planck Institut - Tierversuchsleiter wegen Verdacht auf Strafvereitelung

Archivmeldung vom 09.08.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.08.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Thorben Wengert  / pixelio.de
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

Max-Planck-Forscher Logothetis befahl die Vernichtung von Beweismaterial. Die Tierversuche am Max-Planck-Institut in Tübingen schockieren die Öffentlichkeit. Tierversuche mit schwer kranken Affen, sorgloser Umgang mit den Versuchstieren und rechtswidrige Forschung - diese Vorwürfe brachten die Staatsanwaltschaft auf die Spur des Tierlabors und führten zu zahlreichen Strafanzeigen.

Der Institutsleiter Nikos Logothetis kam der Hausdurchsuchung der Staatsanwaltschaft im Januar 2015 zuvor und befahl die Vernichtung des gesamten Bildmaterials der Tierversuche und drohte mit "ernsten Konsequenzen" bei Zuwiderhandlung. Das belegen E-Mails des Forschers, die SOKO Tierschutz anonym zugespielt wurden. SOKO Tierschutz hat nun Strafanzeige wegen des Verdachts auf Strafvereitelung und Nötigung gegen Logothetis gestellt.

Dabei wären gerade diese Fotos und Videos von hoher Beweislast gewesen, wie von Tierschützern veröffentlichte Originalaufnahmen des Instituts zeigen. Diese Aufnahmen zeigen zum Beispiel den gewaltsamen Umgang mit den Tieren, anstatt der vorgeschriebenen Freiwilligkeit und schwerste Eingriffe, die selbst Behördenvertreter schockierten.

"Das MPI behauptet ja regelmäßig, unser Bildmaterial aus der Undercover-Recherche wäre nicht beweiskräftig. Da ist es schon verwunderlich, dass die Forscher ihr eigenes Bildmaterial lieber vernichten, als es den Ermittlern zur Verfügung zu stellen. Wir empfehlen der Staatsanwaltschaft, die beschlagnahmten Festplatten dringend auch nach bereits gelöschten Daten zu durchsuchen.", so Friedrich Mülln von SOKO Tierschutz.

Für SOKO Tierschutz ist dieser Fall ein Glied einer langen Kette von Vertuschungen und Versuchen der Tierversuchsforscher, ihre falsche Forschung zu retten. Bis Ende des Jahres sollen fast alle Affen getötet werden und einige Tiere an andere Tierversuchslabore abgegeben werden. SOKO Tierschutz fordert die Abgabe der Tiere an Wildtierauffangstationen und ein echtes Ende der falschen Forschung auf Kosten von Mensch und Tier.

Quelle: SOKO Tierschutz e.V (ots)

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