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ödp übt Kritik an schwarz-roten Plänen zur Gentechnik

Archivmeldung vom 01.03.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.03.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Brehme: „Seehofer lässt sich von der Gentechnik-Lobby einfangen. Das Eckpunkte-Papier von Seehofer zur Überarbeitung des Gentechnik-Gesetzes ist verbraucherfeindlich,“ so Ulrich Brehme, Gentechnik-Experte der Ökologisch-Demokratischen Partei (ödp), „denn 80 Prozent der Bevölkerung lehnen genveränderte Nahrungsmittel ab.“

Gestern wurde der Entwurf für ein neues Gentechnik-Gesetz kabinettsintern abgestimmt. Inhalt ist unter anderem, dass ein Mindestabstand von lediglich 150 Metern zwischen gentechnisch veränderten Feldern und biologisch oder konventionell bewirtschafteten Äckern eingehalten werden muss. „Es besteht die Gefahr, dass die gentechnikfreien Felder kontaminiert werden. Dann bleiben die Bauern auf ihrem Schaden sitzen“, kritisiert Ulrich Brehme. Weiter ungelöst sei die Frage, wer diese Bauern entschädige. Unterhalb des EU-Grenzwertes soll überhaupt nicht entschädigt werden, weiß Brehme. „Dies führt zur schleichenden Ausbreitung der Genveränderungen“, sagt der ödp-Politiker.

Die geplanten Mindestabstände zu Feldern mit genmanipulierten Organismen seien lächerlich, da Bienen einen Flugbereich über viele Kilometer haben. „Eine Koexistenz mit genveränderten Pflanzen ist unmöglich. Die langfristigen Auswirkungen auf der Gentechnik auf Mensch und Natur sind unbekannt, daher muss sie sofort gestoppt werden“, fordert Brehme.

Insbesondere die Gentechnik-Freisetzung in Betrieben mit Genbanken und bei Nähe zu Saatgutzuchtbetrieben müsse verhindert werden, da davon ein besonders hohes Risiko ausgehe, wie der Fall des genmanipulierten US-Reises zeige.

Der ödp-Politiker zeigt sich empört über Agrarminister Seehofer, der die Informationen über den Anbau genveränderter Organismen in öffentlichen Standortregistern restriktiv behandeln möchte. Künftig sollen nur noch die direkten Nachbarn informiert werden. „Diese mangelnde Transparenz zeigt eigentlich die wahren Beweggründe des Herrn Seehofer: Er hat sich von der Gentechnik-Lobby einfangen lassen und betreibt nun eine verbraucherfeindliche Politik“, stellt Ulrich Brehme fest.

Die Ökologisch-Demokratische Partei will die Bevölkerung über die Gefahren der Gentechnik aufklären und kündigte weiter Widerstand gegen die Seehofer-Pläne an.

Quelle: Pressemitteilung ödp

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