Übergewicht - eine Zivilisationskrankheit bei Hund und Katze
Archivmeldung vom 15.09.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt"In nur acht Tagen ohne Hungern zum Idealgewicht" oder "Schlank im Schlaf"- davon träumen Frauen, manchmal auch Männer, immer öfter aber auch Hunde- und Katzenhalter. Denn die Übergewichtigkeit nimmt bei Haustieren geradezu epidemische Ausmaße an. Untersuchungen zufolge sind fast 50 Prozent aller Hunde und Katzen betroffen. Schuld sind meist zu energiereiche Futter in Form von Leckerlis und zu wenig Bewegung. Faktoren wie Kastration oder genetische Veranlagung können die Entstehung von Übergewicht zusätzlich begünstigen.
Bei Hund und Katze gibt es schlechtere oder bessere Futterverwerter. Diese individuellen Unterschiede im Futterbedarf müssen bei der Futterzuteilung berücksichtigt werden. Auch die Verdaulichkeit der Nährstoffe kann in den Futtermitteln unterschiedlich sein. Sie ist niedrig, wenn der Hund viel fressen muss, um satt zu werden. Bei guter Verdaulichkeit des Futters reicht eine geringere Futtermenge aus. Es gibt auch Katzen, denen das natürliche Sättigungsgefühl völlig abhanden gekommen ist und die deshalb mehr fressen als ihnen gut tut. Kommt dazu noch eine begrenzte Aktivität - besonders kastrierte Wohnungskatzen neigen dazu - kann man den Pfunden beim Wachsen zusehen.
Dennoch blicken viele Tierhalter der "dicken" Realität nur ungern ins Auge. Sie nehmen ihre Tiere trotz vieler überflüssiger Pfunde als normalgewichtig wahr und sehen keinen Handlungsbedarf. Dabei ist Übergewicht kein Kavaliersdelikt. Gelenkprobleme, Herz- und Kreislauferkrankungen, Diabetes sowie Atemwegs- und Hauterkrankungen sind häufige Begleiterscheinungen der Fettleibigkeit. Der Tierarzt nennt diesen kritischen Zustand Adipositas. Die Lebenserwartung der Tiere sinkt ebenso wie das allgemeine Wohlbefinden. Irreversible Schäden können oft nur mit tierärztlicher Behandlung verhindert werden.
Reduzierte Futterzuteilung, ein Bewegungsprogramm und regelmäßige Wiegekontrollen sind wesentliche Elemente eines Gewichtmanagements, das vom Tierarzt begleitet werden sollte. Auch spezielle Diätfutter und neue Medikamente helfen auf dem Weg zu den Idealmaßen.
Quelle: Bundesverband für Tiergesundheit e.V.