Bäume am Landwehrkanal retten!
Archivmeldung vom 21.06.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittROBIN WOOD-AktivistInnen haben heute quer über den Landwehrkanal auf Höhe der Thielen-Brücke in Berlin ein Transparent mit der Aufschrift "Schützen statt fällen! Kampf um jeden Baum!" gespannt. Unter dem Banner gingen mehrere AktivistInnen baden. Sie protestieren mit der Aktion dagegen, dass entlang des Landwehrkanals bis zu siebzig Bäume gefällt werden sollen, weil sie - nach Ansicht des zuständigen Wasser- und Schifffahrtsamtes Berlin (WSA) - wegen unterspülter Uferbefestigungen ins Wasser zu stürzen drohen.
Ursprünglich standen 200 Bäume auf der Fäll-Liste des Amtes. Durch
massive Proteste von AnwohnerInnen gelang es aber, diesen Plan zu
durchkreuzen und den alten Baumbestand zumindest vorläufig vor der
Abholzung zu bewahren. ROBIN WOOD fordert, den Landwehrkanal für die
motorisierte Schifffahrt zu sperren, um zu verhindern, dass die
Spundwände am Ufer durch die Schub- und Sogkräfte der Schiffe weiter
zerstört werden.
AnwohnerInnen haben bereits über 10.000 Unterschriften gegen die
geplante Zerstörung ihres Naherholungsgebietes mitten in der Stadt
gesammelt. Der öffentliche Druck führte dazu, dass das WSA die Zahl der
zu fällenden Bäume von 200 auf 34 reduzierte. Die Standsicherheit
weiterer 39 Bäume stuft das WSA als grenzwertig ein.
Der AnwohnerInnen-Protest stieß im zuständigen Bezirksamt
Friedrichshain-Kreuzberg auf offene Ohren. Das WSA, das als
Bundesbehörde Verkehrsminister Tiefensee unterstellt ist, soll nun
gutachterliche Einzelfallbetrachtungen zu den genannten rund siebzig
Bäumen vorlegen. Anfang Juli wollen alle beteiligten Ämter eine
Befahrung des Landwehrkanals vornehmen. Bis dahin wird es keine
Baumfällungen geben. Außerdem hat das WSA zugesagt, vor dem Beginn der
Sommerferien am 10. Juli eine öffentliche Bürgerveranstaltung zu den
Fällmaßnahmen abzuhalten.
"Jeder Baum, der gefällt wird, ist einer zu viel", sagt Sibylle Kopca von ROBIN WOOD. "Wir fordern eine behutsame Sanierung, die ohne Abholzungen auskommt. Nicht die kostengünstigste Lösung sollte im Vordergrund stehen, sondern Menschen und Klima."
Quelle: Pressemitteilung ROBIN WOOD