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Kanadische Regierung gibt 335.000 Robben zum Töten frei - Aufrufe zur Vorsicht ignoriert

Archivmeldung vom 17.03.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.03.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Auch für die Robbenjagd des Jahres 2006 hält Kanada an den extrem hohen Quoten der letzten Jahre fest. Der Fischereiminister Loyola Hearn gab bekannt, dass bei dem in wenigen Tagen beginnenden Massaker 335.000 Sattelrobben getötet werden dürfen. Für die Jahre 2003 bis 2005 betrug die Quote insgesamt 975.000 Tiere.

"Bedauerlicherweise setzt die neue konservative Regierung die gefährliche Umwelt-Politik der Liberalen fort. Wir hatten gehofft, sie würde intelligenter und umsichtiger vorgehen," erklärt Olivier Bonnet, Leiter vom kanadischen IFAW (Internationaler Tierschutz-Fonds).

In den letzten Wochen hatte der IFAW auf Risiken aufmerksam gemacht, vor allem darauf, dass der milde Winter dem Robbenbestand zusetzen wird: Es fehlt an stabilem Eis, das die Robben benötigen, um ihre Jungen zur Welt zu bringen. Den wiederholten Aufforderungen des IFAW zu mehr Rücksichtnahme auf wissenschaftliche Erkenntnisse und Tierschutz-Aspekte ist die Regierung damit nicht gefolgt.

"Wenn man Jahr um Jahr so viele Tiere aus einem Bestand herausnimmt, setzt man die Art unnötig dem Risiko der Ausrottung aus," kommentiert Dr. David Lavigne, Meeresbiologe und wissenschaftlicher Berater des IFAW.

Nach Umfragen des IFAW im letzten Jahr lehnt die Mehrheit der Kanadier die alljährliche Robbenjagd ab (69 Prozent). Noch deutlicher ist das Votum gegen die staatlichen Subventionen für die Robbenjagd (77 Prozent).

Quelle: Pressemitteilung IFAW (Internationaler Tierschutz-Fonds).

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