VIER PFOTEN fordert Importverbot für Hunde- und Katzenfelle
Archivmeldung vom 17.05.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlMit der Übergabe von 130.000 Unterschriften unterstreicht die Tierschutzstiftung VIER PFOTEN heute um 12:00 Uhr im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz die Forderung für ein Importverbot von Hunden- und Katzenfellen.
Während der Parlamentarische Staatssekretär Dr. Gerd
Müller die Unterschriftenlisten entgegen nimmt, erklärt VIER PFOTEN
Geschäftsführerin Dr. Marlene Wartenberg: "Die enorme Resonanz auf
unsere Aktion für ein Einfuhrverbot zeigt, dass die Menschen das
brutale Abschlachten von Haustieren für Pelzartikel in Asien zutiefst
verabscheuen. Wir fordern die Bundesregierung dazu auf, sich für ein
sofortiges Importverbot dieser Fellprodukte einzusetzen."
Nach Recherchen von Tierschutzorganisationen werden jedes Jahr
hunderttausende Felle von Hunden und Katzen aus Asien als
Pelzbekleidung und -applikationen, Rheumadecken oder Spielzeug nach
Deutschland und in die Europäische Union eingeführt. In den
Herkunftsländern werden die Tiere speziell für die Pelzindustrie
gezüchtet, aber auch einfach auf der Straße eingefangen.
Dokumentationen belegen die katastrophale Haltung der Tiere in
kleinsten Drahtverschlägen und äußerst grausame Tötungsmethoden. Bei
vollem Bewusstsein werden die Tiere kopfüber aufgehängt und bei
lebendigem Leib gehäutet.
"Für die Empörung über den brutalen Umgang mit Hunden und Katzen
in Asien habe ich Verständnis. Die Kampagne von VIER PFOTEN trägt
dazu bei, über diese Situation aufzuklären", erklärt der
Parlamentarische Staatssekretär Dr. Gerd Müller. "Die Bundesregierung
spricht sich bereits seit längerem im EU-Agrarrat für ein EU-weites
Einfuhrverbot derartiger Felle aus. Die EU-Kommission hat daher im
vergangenen Februar angekündigt, noch vor der Sommerpause einen
Vorschlag für den Erlass eines EU-weiten Importverbotes vorzulegen.
Nur mit einer EU-weiten Regelung könne diesen Umständen wirksam
begegnet werden", so Müller.
Verschiedene EU-Mitgliedsstaaten wie Belgien, Dänemark,
Frankreich, Griechenland und Italien haben bereits nationale Handels
und Einfuhrverbote erlassen. Im deutschen Bundestag wird in Kürze ein
Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN für ein Einfuhrverbot von
Hunde- und Katzenfellen nach Deutschland beraten. Darin wird die
Bundesregierung dazu aufgefordert, ein nationales Einfuhrverbot zu
erlassen, sich auf EU-Ebene für ein Einfuhr- und Handelsverbot
einzusetzen sowie sich auf internationaler Ebene und in der
Europäischen Union für eine Kennzeichnungspflicht stark zu machen.
"Wir begrüßen die Bemühungen der Bundesregierung für ein EU-weites Einfuhrverbot ausdrücklich. Da jedoch noch nicht absehbar ist, wann ein EU-weites Verbot in Kraft tritt, fordern wir Bundesminister Seehofer und die Bundesregierung dazu auf, den Antrag der Bundestagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu unterstützen und umgehend ein nationales Handels- und Einfuhrverbot dieser Felle zu erlassen", sagt Marlene Wartenberg.
Quelle: Pressemitteilung VIER PFOTEN