Umweltverband ICCT will einheitliche Dieselkontrollen
Archivmeldung vom 27.04.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Direktor des International Council on Clean Transportation (ICCT), Peter Mock, hat die Bundesregierung aufgefordert, einheitliche und realistische Kontrollverfahren bei der Zulassung von Dieselmotoren in Europa zu unterstützen. "Was fehlt, ist eine unabhängige EU-Behörde, die Tests vergibt und damit Interessenkonflikten vorbeugt", sagte Mock dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
Das Umweltbundesamt habe zwar stets vorbildlich Messdaten erhoben, sei aber nicht mit der Kompetenz ausgestattet, Strafen gegen Hersteller zu verhängen. "Die, die das könnten, das Kraftfahrt-Bundesamt und das Bundesverkehrsministerium, tun sich nach wie vor schwer damit", kritisierte Mock. Dass sich Deutschland jetzt in Stellung bringt, um strengere Abgastests zu verhindern, sei für ihn "nicht nachvollziehbar". Bislang würden Testinstitute wie der TÜV direkt von den Autoherstellern bezahlt. Zudem sei es nach wie vor möglich, dass deutsche Autohersteller für die Zulassung eines Dieselmotors nach Spanien oder Luxemburg ausweichen, weil sie wüssten, dass dort die Tests wesentlich laxer ausfallen.
"Testbedingungen müssen endlich realistisch und einheitlich werden." Laut Mock gibt es große Unterschiede in der Vorgehensweise einzelner EU-Mitgliedstaaten gegen schummelnde Hersteller: "Während Frankreich zielstrebig gegen Renault und Peugeot vorgeht, passiert in Italien im Fall Fiat gar nichts. Deutschland liegt zurzeit irgendwo in der Mitte. Deutschland spielt auf Zeit, die man aus Sicht der Umwelt und der Konsumenten nicht hat."
Quelle: dts Nachrichtenagentur