Imker klagen gegen Gentechnik im Honig
Archivmeldung vom 23.02.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDa der Schutz des Honigs vor Verunreinigung durch Gentechnik nicht gewährleistet ist, haben sich Imker an die Gerichte gewandt. Dadurch soll erreicht werden, dass der Gen-Mais MON 810 nicht mehr angebaut werden darf.
Imker
Karl Heinz Bablok: „Honig mit Genpollen wird von meinen Kunden abgelehnt und
das zu Recht!“. Er und seine Berufskollegen sehen sich in ihrer
wirtschaftlichen Existenz bedroht.
In
diesem Jahr soll der Mais MON 810 auf etwa 3.700 Hektar angebaut werden. Blütenpollen
dieser Maissorte kann auch in den Honig gelangen. Für den Mais MON 810 ist
keine Lebensmittel-Sicherheitsprüfung nach aktuellem EU-Zulassungsrecht
erfolgt. Vertrieb und Anbau dieses Mais ist nach Auffassung der Imker unzulässig,
weil die erforderliche gentechnikrechtliche Zulassung nicht erfolgt ist. Unstreitig
ist, dass MON 810 keine Zulassung als Bestandteil von Lebensmitteln hat. Das
gilt unabhängig von den Regelungen für die Kennzeichnung von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) in so genannten tierischen Produkten.
Imker
weisen immer wieder darauf hin, dass der Flugradius der Honigbienen mehrere
Kilometer beträgt und sich nicht auf gentechnikfreie Flächen beschränken lässt.
Politik und die Gentechnik-Unternehmen haben bisher kein Konzept vorgelegt, wie
auch künftig Honig ohne Gentechnik erzeugt werden kann.
Unterstützt
werden die Imker unter anderem von Mellifera e.V.,
Bund Ökologischer Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Assoziation ökologischer
Lebensmittel Hersteller (AÖL) und dem Demeter-Bund e.V.. „Wir brauchen jedoch
noch weitere Unterstützung, auch von Einzelpersonen“ betont Imkermeister Thomas
Radetzki von Mellifera e.V..
Die betroffenen Imker haben ein notariell geführtes Treuhandkonto eingerichtet und bitten um Unterstützung. Volksbank Schwarzwald-Neckar, BLZ 642 920 20, Konto Nr. 452 162 033, Kontoinhaber: Notar Maier, Oberndorf (Vermerk: „Mais Rechtshilfe“).
Quelle: Pressemitteilung Organisation des Bündnisses zur Unterstützung der Imker