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Wann bekommen Mastkaninchen endlich Recht?

Archivmeldung vom 19.02.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.02.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Kaninchen leben weltweit in engen Käfigbatterien. Millionen Kaninchen in Deutschland und den anderen Ländern der EU leben und leiden unter vollkommener Rechtlosigkeit. Es gibt kein Gesetz, keine Verordnung und keine verbindlichen Regelungen zur Haltung von Mastkaninchen.

Ein Freibrief für die Quälerei in den Käfigbatterien! Videos aus sieben EU-Ländern beweisen, dass die Zustände katastrophal sind: Kannibalismus, hohe Sterblichkeit und qualvolle Enge sind weltweiter Standard.

Nun fordern Baden-Württemberg und Brandenburg notfalls den deutschen Alleingang. Eine EU-weite Regelung wird seit Jahren von den drei größten Kaninchenmäster-Nationen der Welt blockiert; Spanien, Frankreich und Italien sind an Regeln nicht interessiert. Das Nachbarland Österreich hat bereits gehandelt: Nach Aufdeckungen durch VIER PFOTEN wurde die Käfighaltung von Kaninchen in der Alpenrepublik verboten. Nun gibt es in einem Pilotprojekt mit VIER PFOTEN die ersten Kaninchen aus Bodenhaltung.

Doch selbst wenn VIER PFOTEN mit einer Verordnung zur Haltung von Kaninchen in Deutschland Erfolg haben könnte, droht dem Verbraucher legale Kundentäuschung. Massenweise liegt in deutschen Supermarktregalen Fleisch mit dem Kennzeichen "D" für Deutschland. Was der Kunde bei Kaninchen der Marke "Schloss Moritzburg Dresden" nicht ahnt: Das Fleisch stammt aus berüchtigten Massentierhaltungen Ungarns und Tschechiens. "Das "butterweiche" EU-Recht erlaubt eine Kennzeichnung als "deutsch", sobald das ungarische Käfigkaninchen in Deutschland zerteilt wurde", so VIER PFOTEN Campaigner Marcus Müller. "Diese Kennzeichnung ist Alltag bei den Marktführern Edeka und Rewe".

Der Einzelhandelskonzern Kaufland geht einen neuen Weg: Kaufland und VIER PFOTEN setzen auf ein deutsches Pilotprojekt für die Bodenhaltung von Kaninchen. Schon in den nächsten Wochen werden die ersten Kaninchen in einem süddeutschen Mastbetrieb auf einem angenehmen Boden hoppeln anstatt auf scharfem Gitterdraht. Auch gesundes Heu und Nagemöglichkeiten sollen das Kaninchenleben verbessern.

VIER PFOTEN fordert die deutsche Politik auf, Lücken in der Herkunfts-Kennzeichnung von Fleischwaren zu schließen und die zukunftsweisende Bodenhaltung als Vorbild für eine Verordnung heranzuziehen. Ausgestaltete Käfige nach dem Vorbild der gescheiterten "möblierten Käfigbatterien" bei Hühnern lehnt der Tierschutz entschieden ab.

Quelle: VIER PFOTEN

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