Landwirtschaftsministerium warnt vor Einschleppung des Japankäfers
Archivmeldung vom 29.07.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.07.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDas Bundeslandwirtschaftsministerium warnt vor einer Einschleppung des Japankäfers nach Deutschland. Der aus Asien stammende Fraßschädling stelle ein erhebliches Risiko für die Land- und Forstwirtschaft dar, teilte das Ministerium am Montag mit.
Mit über 300 Wirtspflanzenarten - darunter viele Baumarten,
landwirtschaftliche Kulturen und Weinreben - könne er immense Schäden
verursachen. Wegen neuer Käferfunde im grenznahen Basel in der Schweiz
intensiviere Deutschland seine Prävention. Das Risiko, dass sich der
Japankäfer in den südlichen Bundesländern etabliere, sei besonders hoch.
Man
beobachte gemeinsam mit dem Julius-Kühn-Institut (JKI) die Situation
und kooperiere mit den zuständigen Stellen für Pflanzengesundheit in den
Bundesländern sowie Partnerländern in der EU und der Schweiz, hieß es
weiter. Für die Kontrolle und die Einleitung pflanzengesundheitlicher
Maßnahmen vor Ort, die auf die Ausrottung der Käfer abzielen, seien die
Bundesländer verantwortlich. Bereits im Frühjahr 2022 hatte das JKI in
Zusammenarbeit mit den Bundesländern einen Notfallplan erarbeitet.
"Der
Schutz unserer heimischen Natur und Landwirtschaft geht uns alle an",
sagte Staatssekretärin Ophelia Nick. "Alle können dazu beitragen und
Verdachtsfälle melden." Die Früherkennung sei das A und O bei der
Bekämpfung von Pflanzenschädlingen wie dem Japankäfer.
Seit 2014
breitet sich der Japankäfer in Europa aus, insbesondere in der Lombardei
in Italien und seit 2020 auch im Tessin in der Schweiz. Neue Funde
wurden 2023 nördlich der Alpen und im Wallis verzeichnet. Im Sommer 2024
wurde ein Ausbruch in Basel registriert. Weltweit kommt der Käfer in
Japan, China, Russland, den USA, Kanada, den Azoren und Indien vor.
Der
Käfer, der als prioritärer Quarantäneschädling eingestuft ist, befällt
Blätter, Blüten und Früchte, während seine Larven die Wurzeln angreifen.
Dies führt zu erheblichen Pflanzenschäden und kann im Extremfall zum
Absterben der Pflanzen führen. Besonders betroffen sind neben der
landwirtschaftlichen Produktion auch Wiesen und Sportrasenflächen, da
die Larven die Graswurzeln fressen und braune, abgestorbene Flächen
hinterlassen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur