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Kommunale Wasserwirtschaft fordert Düngebilanzen für Bauernhöfe

Archivmeldung vom 18.06.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.06.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de

Die kommunale Wasserwirtschaft hat die Einführung sogenannter "Hoftorbilanzen" für Bauernhöfe gefordert, um die hohe Belastung von Nitrat im Grundwasser vieler deutscher Regionen zu senken. Die Überdüngung von Feldern mit Gülle und Stickstoff gilt als Hauptursache für die Überschreitung von Nitrat-Grenzwerten.

"Die Hoftorbilanz würde mehr Transparenz im Sinne des Verursacherprinzips schaffen. Bei diesem Thema allerdings gibt es eine klare Frontlinie zwischen der Wasserwirtschaft und den Bauernverbänden, die sich gegen die Einführung von Hofbilanzen wehren", sagte der Chef des Versorgungsunternehmens Hamburg Wasser und Vizepräsident des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU), Michael Beckereit, im Interview der "Welt".

Die EU-Kommission hat Deutschland im April vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) verklagt, weil die Bundesregierung nicht energisch genug gegen die Überschreitung von Nitrat-Grenzwerten vorgeht. Beckereit glaubt allerdings nicht, dass dieses Verfahren die Reform des Düngegesetzes und der Düngeverordnung beschleunigt, die seit längerer Zeit diskutiert wird: "Das Bundeslandwirtschaftsministerium geht wohl davon aus, dass es die Klage wegverhandeln kann. Das Problem aus unserer Sicht ist: Während dieser Auseinandersetzung verzögert sich die Reform des Düngegesetzes und der Düngeverordnung wie auch die notwendige Einführung von Hoftorbilanzen."

Beckereit kritisierte auch die wachsende Belastung des Wasser durch Rückstände von Medikamenten. Diese werde vor allem durch präzisere Messmethoden besser sichtbar. "Je mehr Medikamente unsere Gesellschaft konsumiert, desto mehr wird sich das langfristig auch im Wasserhaushalt niederschlagen. Es geht also vor allem auch darum, mit Medikamenten verantwortungsvoll umzugehen", sagte Beckereit. So würden etwa Spuren des Wirkstoffs Diclofenac, eines weit verbreiteten Alltags-Schmerzmittels, sowie Spuren der Anti-Baby-Pille im Oberflächenwasser immer stärker gefunden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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