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Afrikanische Schweinepest: Jedes Jahr Tausende Tonnen Fleisch illegal importiert

Archivmeldung vom 09.12.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.12.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Petechiale Blutungen der Ohrmuschel bei einem an Afrikanischer Schweinepest erkrankten Tier
Petechiale Blutungen der Ohrmuschel bei einem an Afrikanischer Schweinepest erkrankten Tier

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Angesichts der drohenden Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) nach Deutschland fordert die FDP im Bundestag, die Kontrollen von Einreisenden an Häfen und Flughäfen zu verstärken. Nach einem Bericht der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) wurden hier in den vergangenen drei Jahren jährlich 10.000 bis 15.000 Kilogramm Fleisch beschlagnahmt, das illegal nach Deutschland eingeführt werden sollte.

Das geht aus einer Antwort des Bundeslandwirtschaftsministeriums auf Anfrage der FDP hervor. Deren Parlamentarier Karlheinz Busen sagte, die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher liegen. "Die Gefahr ist groß, dass auch virulentes Fleisch eingeführt wird. Ich halte daher eine Verstärkung der Einfuhrkontrollen für angebracht." Laut Bundesministerium wurde das Fleisch in Paketsendungen oder im Reisegepäck entdeckt.

Weltweit ist die Afrikanische Schweinepest auf dem Vormarsch. Deutsche Schweinehalter profitieren derzeit sogar davon, dass in China massenhaft Schweine gekeult werden müssen. Die Nachfrage wird nun mit Importware abgedeckt. FDP-Politiker Busen warnte, dass diese Hochpreisphase nur von kurzer Dauer sein könnte, wenn die ASP in Deutschland ausbricht. "Der Export mit zahlreichen Handelspartnern wie zum Beispiel China würde eingestellt, und die Preise für Schweinefleisch würden ins Bodenlose abrutschen." Das gilt bereits bei einem Nachweis bei Wildschweinen. In Europa wurde die ASP unter anderem in Belgien und zuletzt in Westpolen in unmittelbarer Grenze zu Brandenburg nachgewiesen. An den Binnengrenzen der EU finden keine Kontrollen statt. Hier setzt die Bundesregierung auf Aufklärungsmaßnahmen in Form von Warntafeln oder Infozetteln. Dafür seien 2018 und 2019 bislang 306.000 Euro ausgegeben worden, so das Ministerium. Einen Impfstoff gegen die hochansteckende Krankheit gibt es bislang nicht. Es tötet Schweine binnen kurzer Zeit. Für Menschen ist die Krankheit nicht gefährlich.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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