Niederländisches Atomüll-Lager: Kommunen und NRW-Landesregierung sollen bis 5. Nov. Einsprüche erheben
Archivmeldung vom 01.11.2014
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.11.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) weist darauf hin, dass nur bis zum 5. November 2014 Einsprüche gegen den Ausbau des zentralen niederländischen Atommüll-Lagers erhoben werden können. Der Verband appelliert an die Bevölkerung, aber auch an die Kommunen besonders in NRW, sowie an die NRW-Landesregierung, von diesem Recht unverzüglich Gebrauch zu machen. Ein Unfall im Atommüll-Lager in der niederländischen Provinz Zeeland mit Freisetzung hochradioaktiver Stoffe würde auch die Bevölkerung im Bundesgebiet betreffen. Besonders betroffen wäre dabei sicherlich auch die Bevölkerung in Nordrhein-Westfalen. Zum Erheben von Einsprüchen hat der BBU einen Sammeleinspruch verfasst.
Die „Centrale Organisatie Voor Radioactief Afval“ (COVRA) hat bei der niederländischen Regierung Veränderungen bei der Lagerung von Atommüll in ihrem Zentral-Lager in der Provinz Zeeland beantragt. Atommüll wird dort oberirdisch gelagert. Jetzt soll u. a. noch mehr hochradioaktiver Atommüll als bisher eingelagert werden.
Ein Endlager gibt es in den Niederlanden nicht. Der BBU kritisiert, dass dennoch auch in den Niederlanden weiterhin Atommüll produziert wird, besonders im einzigen Atomkraftwerk der Niederlande, das noch in Betrieb ist (in Borssele) und in der Urananreicherungsanlage in Almelo.
Der BBU hat nur zufällig von dem Genehmigungsverfahren, das offenbar schon länger läuft, erfahren. Eine offizielle Bekanntmachung hat es scheinbar in der Bundesrepublik Deutschland nicht gegeben. Nur noch bis zum 5. November 2014 können Einsprüche gegen den Genehmigungsentwurf eingereicht werden. Angesichts der fehlenden grenzüberschreitenden Transparenz fordert der BBU den Abbruch des Verfahrens. „Ohne grenzüberschreitende Öffentlichkeitsbeteiligung ist das ganze Verfahren nichts wert. Es muss von Anfang an neu aufgerollt werden. Eine vollumfängliche, frühzeitige und umfassende Beteiligung der Bevölkerung in der Bundesrepublik muss gewährleistet werden“, so die Forderung von BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz.
Grundlegend fordert der BBU weltweit, und somit auch für die Niederlande, die Beendigung der Atommüllproduktion, insbesondere die sofortige Stilllegung des AKW Borssele und der Urananreicherungsanlage in Almelo.
Trotz der knappen Zeit hat der BBU einen Sammeleinspruch verfasst, der von Privatpersonen und Organisationen unterschrieben werden kann. Zu finden ist der Text mit Unterschriftenliste u. a. im Internet unter http://www.aku-gronau.de.
Quelle: BBU