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Kranke Bienenvölker: Knapp ein Viertel könnte den Winter nicht überleben

Archivmeldung vom 12.12.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.12.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Maja Dumat / PIXELIO
Bild: Maja Dumat / PIXELIO

Bienenforscher bilanzieren Zwischenergebnisse eines Kooperationsprojektes zur Verbreitung krankmachender Varroa-Milben Krankmachende Parasiten: Bundesweit sind alle Bienenvölker von Varroa-Milben befallen, allerdings mit erheblichen Unterschieden. Die winzigen Spinnentiere ernähren sich als Blutsauger von Bienen und übertragen so Krankheiten zwischen den Tieren. Die Unterschiede zwischen einzelnen Regionen und Bienenständen sind jedoch groß, so eine Erhebung von Bienenforschern aus ganz Deutschland. 23 Prozent der Völker könnten den Winter nicht überleben, schätzen Forscher der Landesanstalt für Bienenkunde an der Universität Hohenheim.

Erstmals haben Forscher von acht bienenforschenden Instituten diesen Herbst bundesweit stichprobenartig 2.050 Bienenvölker an 223 Bienenständen untersucht. Ab einem Varroa-Befall von etwa sechs Prozent, also 6 Milben auf 100 Bienen, droht Bienenvölkern ein deutlich erhöhtes Risiko, den Winter nicht zu überleben. Knapp 23 Prozent der untersuchten Völker sind von dem erhöhten Befall betroffen. Viele dieser Völker könnten den kommenden Winter nach Einschätzung der Wissenschaftler nicht überleben.

Große Unterschiede zwischen Bienenständen und einzelnen Bienenvölkern

Der durchschnittliche Befall an verschiedenen Bienenständen liegt zwischen null und 41 Prozent, einzelne Völker waren sogar bis zu 76 Prozent befallen.

Dringend empfehlen die Bienenforscher Imkern in der brutfreien Zeit eine sogenannte Restentmilbung mit einem geeigneten Behandlungsmittel. Nur so können die überlebenden Völker im kommenden Frühjahr mit einem niedrigen Varroa-Befall in die neue Saison starten.

Hintergrund

Die Europäische Union, und die beteiligten Bundesländer fördern diese Untersuchungen im Rahmen eines Pilotprojektes(EuBiMo) mit insgesamt 17 EU-Staaten. Zusätzlich fließen die Ergebnisse des von Bund und Ländern geförderten und von der Universität Hohenheim koordinierten Deutschen Bienenmonitorings (DeBiMo) mit ein. Die Projektpartner in Deutschland sind LAVES Celle, MLU Halle, LIB Hohen Neuendorf, LLH Kirchhain, DLR Mayen, FLI Riems und LWG Veitshöchheim.

Quelle: Universität Hohenheim (idw)

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