Reifen an der Nutzungsgrenze testen
Archivmeldung vom 26.11.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittUnmittelbar nach der aktiven Teilnahme an der 22. UN-Klimakonferenz in Marokko setzt Michelin sein Engagement für konkrete Maßnahmen zum Schutz der Umwelt fort und stellt eine fertige Strategie mit dem Namen Long Lasting Performance vor. Im Kern geht es darum, den ökologischen Fußabdruck zu verbessern und dabei die Leistung und Eigenschaften der Reifen bis zur gesetzlichen Mindestprofiltiefe (1,6 Millimeter) auf hohem Niveau zu halten. Dafür müssten künftig Reifen nicht nur im Neuzustand, sondern auch an der Nutzungsgrenze getestet werden.
Der Hintergrund: Ein Fünftel des Kraftstoffverbrauchs eines Autos wird allein dafür benötigt, den Rollwiderstand zu überwinden. Um den Kraftstoffverbrauch und damit die CO2-Emissionen zu reduzieren, konzentriert Michelin sich deshalb seit vielen Jahren unter anderem darauf, den Rollwiderstand zu reduzieren und gleichzeitig sowohl die Haftung des Reifens auf nasser Straße als auch seine Laufleistung zu verbessern. Daran arbeitet mittlerweile die gesamte Reifenindustrie. Der entsprechende technologische Aufwand wird immer wichtiger, sowohl mit dem Hybridfahrzeug, wo der Rollwiderstand der Reifen mit einem Drittel zum Gesamtverbrauch des Fahrzeugs beiträgt, als auch mit dem Elektrofahrzeug und dessen Herausforderung an die Reichweite, auf die sich der Rollwiderstand in der gleichen Größenordnung auswirkt.
Das Konzept Long Lasting Performance manifestiert einen neuen Weg, um Kosten zu sparen und CO2-Emissionen zu reduzieren, indem man die Vorteile moderner Qualitätsreifen nutzt und diese bis zur minimalen gesetzlichen Laufflächenabnutzungsgrenze von 1,6 Millimetern verwendet.
Simulationen von Michelin zeigen, dass ein verfrühter Reifenwechsel in Europa jährlich 900 Millionen Liter Kraftstoff verschwenden würde, was einer zusätzlichen CO2-Emission von 3 Millionen Tonnen jährlich entspricht – etwa den CO2-Emissionen einer Stadt in der Größenordnung von Frankfurt. Zählt man den Materialverlust bei einem zu früh entsorgten Reifenmantel hinzu, verdreifacht sich dieser Wert auf bis zu 9 Millionen Tonnen CO2.
Kosten reduzieren
Zudem bedeutet ein vorzeitiger Reifenwechsel vor dem Erreichen der gesetzlichen Mindestprofiltiefe, dass man öfter als nötig tauscht und pro Fahrzeug alle zwei Jahre einen neuen Reifen anschaffen muss.
Michelin konzipiert Reifen derart, dass sie lange halten und bis zur Abnutzungsgrenze sicher genutzt werden können. Die darauf aufbauende Strategie Long Lasting Performance ist somit Teil der Lösung und trägt konkret zur Reduzierung des Rohstoff- und Energieverbrauchs und – in der Konsequenz – der Emissionen bei. Deshalb verstärkt Michelin seine Anstrengungen insbesondere auch im Forschungszentrum Ladoux in Frankreich, denn die Innovationspotenziale beim Reifen sind längst noch nicht ausgeschöpft.
Wie der Hersteller betont, verlangen die Klimaziele ein Umdenken nicht nur bei den Reifen-Produzenten, sondern auch bei den Autofahrern. In Deutschland wie in vielen anderen Ländern werden noch viel zu viele Reifen zum Schaden der Umwelt und der Gesellschaft deutlich zu früh entsorgt. Tests müssen deshalb nicht nur den Neuzustand prüfen, sondern auch die Leistungsfähigkeit über die gesamte Lebensdauer, sodass der Autofahrer mit gutem Gewissen seinen Reifen bis zur gesetzlichen Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern fahren kann.
Dies sei entscheidend, um dem Verbraucher das Vertrauen zu geben, sowohl das ganze Potenzial seines Reifens zu nutzen als auch damit selbst einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. „Michelin glaubt an die Zukunft der Mobilität und lehnt es deshalb ab, sicheres Fahren und Umwelt als Gegensätze zu betrachten“, sagt Thierry Chiche, President Passenger Car and Light Truck Tires Worldwide. „Michelin hat sich für beides entschieden.“
Quelle: Michelin Reifenwerke AG & Co. KGaA