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Atomkraftgegner warnen: "Laufzeitverlängerung für AKW Biblis ist noch

Archivmeldung vom 09.03.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.03.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Anti-Atom-Bewegung will sich verstärkt in die Auseinandersetzung um die Atomkraftwerke in Brunsbüttel, Neckarwestheim und Biblis einmischen.

AtomkraftgegnerInnen warnen vor verfrühtem Jubel angesichts der heute von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel angekündigten Ablehnung des RWE-Antrags auf Übertragung von Stromkontingenten des AKW Mülheim-Kärlich auf Biblis A.

"Dass die Übertragung von Mülheim-Kärlich nicht durchgeht, war angesichts der Gesetzeslage von Anfang an klar", so Jochen Stay, Sprecher der bundesweiten Anti-Atom-Initiative X-tausendmal quer, "der eigentlich spannende Teil des RWE-Antrages kommt jetzt erst ins Spiel: Die Übertragung von Strommengen aus dem AKW in Lingen. Und da ist das letzte Wort laut Gabriel noch nicht gesprochen."

Auch um die die anderen Atomkraftwerks-Blöcke, die ursprünglich vor der nächsten Bundestagswahl abgeschaltet werden sollten, wird weiter hart gerungen. Für Neckarwestheim 1, Biblis B und Brunsbüttel sollen die Laufzeiten ebenfalls verlängert werden. "Die Anti-Atom-Bewegung wird sich in den nächsten Monaten verstärkt in den Streit um die Laufzeitverlängerungen einmischen. Denn wir sehen die Gefahr, dass der selbsternannte Ausstiegsminister Gabriel am Ende mit leeren Händen dasteht", so Stay.

Die AtomkraftgegnerInnen weisen darauf hin, dass sich der schon seit einem halben Jahr durch defekte Dübel ausgelöste Stillstand der beiden Bibliser Reaktorblöcke noch so lange weiter hinziehen kann, das ein Abschalten der AKW in dieser Legislaturperiode auch ohne Übertragung von Laufzeiten immer fraglicher wird. Das AKW Biblis B sollte ursprünglich im Jahr 2009 vom Netz und wird nun mindestens noch bis 2010 weiterlaufen. Biblis A hat noch für 580 Tage eigene Stromkontingente. Je länger die Reparatur der defekten Dübel dauert -- bisher sind erst 442 von 8.000 ersetzt worden -- umso unwahrscheinlicher wird die Stilllegung vor der nächsten Bundestagswahl.

"Es ist ein entscheidender Fehler des sogenannten Atomkonsenses, dass ein AKW durch die Definition von Reststrommengen statt Restlaufzeiten um so länger am Netz bleiben kann, je öfter es wegen Störfällen ausgefallen ist", so Stay. "Nötig wäre stattdessen, solche Pannenreaktoren wie Biblis erst gar nicht wieder ans Netz zu lassen, sondern gleich die Stilllegung einzuleiten.

Quelle: Pressemitteilung X-tausendmal quer

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