Weltnaturschutzkonferenz endet mit Rettungspaket für die biologische Vielfalt
Archivmeldung vom 30.10.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNach einem äußerst zähen und zeitweise dramatischen Verhandlungsmarathon, der mehrmals kurz vor dem Scheitern stand, haben die Staaten der Welt gestern um halb zwei Uhr morgens Ortszeit einen Durchbruch für den Schutz der biologischen Vielfalt erzielt. Das Nagoya-Paket ist geschnürt und wurde von den 193 Vertragsstaaten verabschiedet. Das Paket besteht aus einer insgesamt ambitionierten Naturschutzstrategie für 2020, einer Einigung auf einen verbindlichen Vertrag gegen Biopiraterie (ABS-Protokoll) und einem Plan zur Bereitstellung von Finanzen für Entwicklungsländer.
Der NABU, seit über zwei Wochen vor Ort in Nagoya, begrüßte den Erfolg als einen Meilenstein im internationalen Naturschutz. "Nach der kalten Dusche von Kopenhagen ist die Hoffnung zurückgekehrt, dass die Regierungen der Welt doch noch gemeinsam wichtige Beschlüsse für die Rettung des Planeten treffen können", so Olaf Tschimpke, Präsident des NABU.
"Das Paket von Nagoya ist geschnürt - dies ist ein ambitionierter Rettungsplan für die biologische Vielfalt, der jetzt sofort umgesetzt werden muss, auch bei uns in Deutschland" sagte Tschimpke. "So muss zum Beispiel umgehend das Ziel 6 des Strategischen Planes umgesetzt werden, das bis 2020 eine nachhaltige Landwirtschaft fordert - unter Rücksichtnahme auf die Belange des Naturschutzes." Der NABU würdigte insbesondere den Einsatz der Bundesregierung, insbesondere des Bundesumweltministeriums und des EU-Umweltkommissars, die sich bis zur letzten Minute für eine ambitionierte Strategie und ein Zustandekommen des Nagoya-Pakets einsetzten. "Aber auch die Entwicklungsländer haben sich sehr bewegt - es ist also insgesamt ein sehr guter Moment für den internationalen Naturschutz", so Tschimpke.
Es wurde entschieden, die nächste COP 2012 in Indien abzuhalten.
Quelle: NABU