Potsdamer Astrophysiker entdecken ungewöhnliches Objekt am Sternenhimmel
Archivmeldung vom 11.01.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Astrophysikerin Dr. Lidia Oskinova von der Universität Potsdam und ihr internationales Forschungsteam haben bei Beobachtungen mit Röntgenteleskopen einen langsam rotierenden Neutronenstern entdeckt.
Die Strahlung von Pulsaren blinkt im Rhythmus ihrer Rotation - und die dauert normalerweise nur Bruchteile einer Sekunde. Das jetzt entdeckte Objekt, SXP 1062, leuchtet dagegen nur alle 18 Minuten einmal auf. Das wäre für sich genommen noch keine Sensation, denn man geht davon aus, dass sich die Rotation im Laufe von Jahrmilliarden verlangsamt. Rätselhaft ist jedoch, dass der neu entdeckte Pulsar von einer zarten, ringförmigen Wolke umgeben ist. Hierbei handelt es sich offenbar um die Reste der Supernovaexplosion, die zur Entstehung des Neutronensterns führte, als ein Riesenstern plötzlich kollabierte. Die Explosionswolke ist aber nur einige zehntausend Jahre alt, sonst hätte sie sich schon verflüchtigt. Die Forscher rätseln nun, wie sich der Widerspruch zwischen dem jungen Alter der Explosionswolke und der langsamen Rotation des Pulsars erklären lässt.
Die Entdeckung von SXP 1062 gelang mit Hilfe von zwei im Weltraum stationierten Röntgen-Observatorien, dem amerikanischen Chandra-Satelliten und dem europäischen Instrument XMM-Newton.
Quelle: Universität Potsdam (idw)