Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Natur/Umwelt Wer Abwurfstangen sammelt, stört Wildtiere und schädigt den Wald Deutsche Wildtier Stiftung: Im Spätwinter brauchen Rothirsche Ruhe

Wer Abwurfstangen sammelt, stört Wildtiere und schädigt den Wald Deutsche Wildtier Stiftung: Im Spätwinter brauchen Rothirsche Ruhe

Archivmeldung vom 28.02.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.02.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Rothirsche (Symbolbild)
Rothirsche (Symbolbild)

Bild: Deutsche Wildtier Stiftung / Eigenes Werk

Jedes Jahr werfen Rothirsche vor dem Frühjahr ihr Geweih ab, um Platz für ein neues zu machen. In etwa 150 Tagen wächst ihnen dann ein meist etwas größerer Kopfschmuck, der vor allem dem Imponiergehabe und dem Kampf rivalisierender Männchen während der Paarungszeit dient. Fünf bis sechs Kilogramm bringt ein durchschnittliches Hirschgeweih auf die Waage. Das schnelle Knochenwachstum ist eine Meisterleistung der Natur - und verlangt dem Organismus der Tiere einiges ab. Und das in der Zeit, in denen die Energiereserven zur Neige gehen und das Nahrungsangebot noch immer winterlich knapp ist. "Für den Rothirsch ist wie für alle anderen Pflanzenfresser im Februar und März Kräftesparen angesagt", sagt Dr. Andreas Kinser, Leiter Natur- und Artenschutz der Deutschen Wildtier Stiftung. Jede Störung, die die Tiere in dieser Zeit aufscheucht, bedeutet einen unnötigen Energieverlust. "Um Wald und Wild zu schonen, bitten wir dringend darum, die Rückzugsräume der Tiere gerade im Spätwinter zu achten und im Wald auf den ausgewiesenen Wegen zu bleiben", sagt Kinser.

Da Rothirsche ihre Geweihe meist im Verborgenen verlieren, sind Stangensammler oft abseits der Waldwege unterwegs - und scheuchen das ruhebedürftige Wild auf. "Wenn die Vegetation noch immer in der Winterruhe ist, weichen Rothirsche zwangsläufig auf Knospen und Baumrinde aus, um die verlorene Energie wieder aufzufüllen", erklärt Kinser. "Würden wir den Wildtieren in der für sie schwierigsten Zeit des Jahres das Leben nicht noch schwerer machen, würde daher auch der Wald profitieren." Aus juristischer Sicht ist die Sache sowieso eindeutig: Abwurfstangen dürfen nur mit ausdrücklicher Zustimmung des zuständigen Jägers gesammelt werden, liegt die nicht vor, erfüllt das Sammeln den Tatbestand der Wilderei. Statt also für ein hübsches Deko-Objekt Tiere zu stören und sich strafbar zu machen, überlassen vernünftige Menschen die verlorenen Geweihe von Rothirsch und auch Reh denen, die wirklich davon profitieren: den kleinen Waldbewohnern wie Mäusen und Eichhörnchen. Ihnen dienen die Abwurfstangen als wertvoller Mineralstoff- und Vitaminlieferant.

Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung (ots)

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte matsch in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige