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Internationaler Tag des Waldes - Wiederbegrünung Afrikas starten

Archivmeldung vom 19.03.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.03.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Screenshot aus dem Youtube Video "Farmer Managed Natural Regeneration (FMNR): A good news story for a deforested and degraded world:"
Screenshot aus dem Youtube Video "Farmer Managed Natural Regeneration (FMNR): A good news story for a deforested and degraded world:"

Konferenz in Nairobi soll Initiative zur Wiederbegrünung Afrikas starten Neue Wiederaufforstungsmethoden auch in Dürregebieten erfolgreich. Im Vorfeld des "Internationalen Tag des Waldes" am 21. März macht die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision darauf aufmerksam, dass es durchaus möglich ist, mit neuen Methoden der Wiederbegrünung Hungersnöte zu bekämpfen. So konnten z.B. mit der Methode FMNR (farmer managed natural regeneration) in Niger, aber auch in Äthiopien Regionen mit chronischen Hungerproblemen wieder begrünt und für nachhaltige Landwirtschaft nutzbar gemacht werden.

In vorher verödeten Landstrichen, in denen Bauern in der Methode geschult wurden, gibt es inzwischen 10 bis 20mal so viele Bäume wie vor 20 Jahren. Auch die Getreideernte konnte in diesen Gegenden erheblich verbessert werden. So berichteten Bauern aus dem Niger über eine Verdoppelung ihrer Erträge. Sie konnten für ihre eigenen Familien Vorräte für schlechte Zeiten zurück legen und hatten sogar noch was übrig, um es zu verkaufen. Viele Regierungen und Organisationen sehen die zunehmende Wüstenbildung als ein großes Problem in Afrika an und befürchten, dass viel Geld nötig ist, um diesen Prozess rückgängig zu machen. "Geld ist wichtig, aber die Erfahrungen in Niger zeigen deutlich, dass es noch wichtiger ist, die Menschen, die in den betroffenen Gegenden leben, entsprechend auszubilden und zu ermutigen, neue Methoden der Agrarwirtschaft und Wiederbegrünung anzuwenden", erklärt Tony Rinaudo, Experte für Natural Ressource Management bei World Vision. "Mein Aufruf an internationale und nationale Akteure ist daher, sich stärker im Bereich Wiederbegrünung zu engagieren. Es ist unser aller Pflicht, dafür zu sorgen, dass die Menschen und die Kinder in den betroffenen Ländern Afrikas langfristig eine Perspektive haben." Rinaudo nennt vier Punkte, die für die Bekämpfung der Wüstenbildung und eine Sicherung der Ernährungsgrundlagen für die betroffenen Menschen wichtig sind:

  • eine unterstützende Politik, die Bauern befähigt, ihre Äcker nachhaltig zu bewirtschaften und Wiederaufforstung zu betreiben
  • eine Ausbildung, die Umweltthemen mit einbezieht und die Bedeutung von nachhaltiger Bewirtschaftung erklärt
  • eine enge Begleitung, Ermutigung und Förderung der Menschen vor Ort durch Experten, aber auch gegenseitiges Lernen und dadurch sich ergebende Korrekturen der Maßnahmen
  • die Schaffung von legalen und transparenten Märkten für die Holz- und Forstwirtschaft

Vom 10. - 13. April versammeln sich in Nairobi Politiker und Experten von verschiedenen Nichtregierungsorganisationen, um über die Themen Landwirtschaft, Klimawandel und Umwelt zu beraten. Innovative Wege und Maßnahmen sollen diskutiert und aufgezeigt werden, wie Afrika aus dem endlosen Zyklus von Dürre und Nahrungsmittelknappheit heraus kommen kann. Die Konferenz ist eine gemeinsame Initiative von World Vision und des World Agroforestry Centre in Nairobi. Assefa Tofu, Experte für Klimawandel und Umwelt bei World Vision Ostafrika betont: "Die Konferenz soll eine Bewegung auslösen, die dafür sorgt, dass Afrika, dort wo machbar, wieder grün wird. Es gibt einfache und kostengünstige Techniken, die schnell wirksam sind und den Menschen zusätzlich neues Einkommen verschaffen." So hat World Vision im Humbo-Tal in Äthiopien gemeinsam mit der Weltbank Wiederaufforstung nach der FMNR-Methode betrieben. Das dadurch entstandene Waldgebiet wurde vermessen und in den Emissionshandel eingegeben. Bereits mehrfach erhielten die Menschen in dem Tal Geld aus dem Handel, das sie für eigene Zwecke verwenden konnten.

Quelle: World Vision Deutschland e. V. (ots)

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