Australische Wissenschaftler entwickeln neue Methode zur Reinigung ölverschmutzter Vögel
Archivmeldung vom 11.08.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEin Forscherteam um Professor John Orbell der in Melbourne gelegenen Victoria University erarbeitet gegenwärtig eine revolutionäre Methode zur Reinigung ölverschmutzter Vögel. Bei tausenden von Meeresvögeln, die jedes Jahr Ölverschmutzungen zum Opfer fallen, wäre ein schnelleres, sichereres und billigeres Verfahren zur Säuberung der Tiere von großem Nutzen.
Bisher werden durch Öl verschmutzte Vögel in einem aufwändigen Verfahren
gesäubert, bei dem sie wiederholt mit Spülmittellösungen gewaschen werden. Nach
fast zehn Jahren Forschungs- und Entwicklungsarbeit haben die australischen
Wissenschaftler nun ein völlig neues Verfahren entwickelt, das mit
Öl-aufsaugenden Teilchen arbeitet.
Die Reinigung der Vögel würde mit
einem feinen Eisenpulver erfolgen, welches für die Tiere ungiftig ist. Das
magnetische Pulver wird auf die ölverschmutzten Federn aufgetragen. In einem
Magnetic Probe Technology genannten Verfahren wird das Pulver dann zusammen mit
dem Öl mittels einer magnetischen Sonde entfernt. Bisherige Versuche, zunächst
an einzelnen Federn und Tierkadavern, sowie später an einigen lebenden Tieren,
haben gezeigt, dass die Forscher bereits fast einhundert Prozent des Öls von
verschmutzten Vögeln entfernen können, ohne dass die wasserundurchlässige
Eigenschaft der Federn in Mitleidenschaft gezogen wird.
In weiteren
Schritten soll nun die verbreitete Anwendbarkeit sowie Kosteneffektivität des
Verfahrens gegenüber den herkömmlichen Reinigungsmethoden näher untersucht
werden. Darüber hinaus möchte Professor Orbell ein mobil einsetzbares Gerät
entwickeln, welches von nur einer Person getragen und bedient werden kann und es
Tierrettern ermöglicht, einen Großteil der Verschmutzung sofort bei Auffinden
eines Vogels zu entfernen. Bisher geht für den Transport ölverschmutzter Tiere
von oft entlegenen Orten einer Ölkatastrophe bis zur Rettungsstation viel Zeit
verloren. Auch ein späterer Einsatz der Technologie im Haushalt ist denkbar,
beispielsweise für die Reinigung von Kleidung oder Teppichen.
Quelle: Pressemitteilung Informationsdienst Wissenschaft e.V.