VIER PFOTEN deckt auf: Subventionen für Tierquäler Schwerk
Archivmeldung vom 09.07.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Gänsezucht Schwerk, die mit dem Lebendrupf gegen das EU-Recht sowie gegen das Tierschutzrecht verstößt, wird auch noch finanziell unterstützt: Das Land Niedersachsen subventionierte den Betrieb erst letztes Jahr mit 165 000 Euro - finanziert aus EU-Geldern.
Das Veterinäramt schweigt nach wie vor zu den Vorwürfen. VIER PFOTEN bietet Hilfe zur Überführung der Täter an.
Letzte Woche dokumentierte die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN den kommerziellen und massenweisen Lebendrupf von Gänsen bei der Firma Schwerk in Wistedt/Königsmoor. Tausenden von Tieren wurden wie am Fließband die Daunen und Federn aus der Haut gerissen - mit einer Maschine, die nur für das Rupfen toter Tiere zugelassen ist. Innerhalb von nur 48 Stunden gelang einem Recherche-Team von VIER PFOTEN diesen unglaublichen Verstoß gegen das Gesetz nachzuweisen - das zuständige Veterinäramt wusste scheinbar von nichts. "Es ist traurig genug, dass hier seit Jahren aufs Gröbste gegen das deutsche Tierschutzgesetz verstoßen wird. Aber dass die Behörden nun halbherzig agieren und in Richtung Ordnungswidrigkeit ermitteln, ist unglaublich. Mit diesem Verhalten wird schlimmste Tierquälerei in tausenden Fällen auf das Niveau von Falschparken herabgesetzt", so Tierschützer Marcus Müller.
Das Europäische Übereinkommen zum Schutz der Nutztiere schreibt den Mitgliedsstaaten vor, dass Lebendrupf zu verbieten ist. Empfänger von EU Subventionen müssen sich an das EU-Recht halten, ansonsten haben sie keinen Anspruch darauf. Nicht so die Firma Schwerk. Trotz eklatanter strafbarer Tierquälerei erhält der Betrieb seit Jahren Subventionen von EU Geldern, großzügig erteilt durch das Land Niedersachsen.
Der Gänsezüchter flüchtet sich, konfrontiert mit den Beweisen, in peinliche Ausreden. So behauptet der Geschäftsführer Schwerk gegenüber Journalisten und VIER PFOTEN, dass die Tiere" aus medizinischen Zwecken wegen einer Penisinfektion "gerauft" werden mussten, und dass das Veterinäramt diese Maßnahme gebilligt hätte". "Die Lüge ist offensichtlich, denn von den dokumentierten Hunderten Gänsen waren nur eine Handvoll männlich," so Marcus Müller. Die Tiere wurden bei der Rupfaktion weder untersucht, noch war tiermedizinisches Personal anwesend.
Die profitable Federernte wurde sorgfältig in großen weißen Säcken abtransportiert. VIER PFOTEN hat Hinweise, dass die heiße Ware nach Bekanntwerden des Skandals hektisch in Sicherheit gebracht wurde. Ein großer LKW wurde beladen und verließ das Gelände mit unbekanntem Zielort.
Der Bundesverband der bäuerlichen Gänsehalter (BBG) distanziert sich von der Tierquälerei. Doch noch ist Tierquäler Schwerk im Vorstand des BBG.. VIER PFOTEN fordert den BBG auf, Schwerk sofort aus dem Verband zu entlassen und alle Mitgliedsbetriebe auf Lebendrupf zu überprüfen.
Quelle: VIER PFOTEN