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Niedersächsischer Landwirtschaftsminister Meyer schließt Massentötungen von Kälbern nicht aus

Archivmeldung vom 20.02.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.02.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Ines Friedrich / pixelio.de
Bild: Ines Friedrich / pixelio.de

Der niedersächsische Landwirtschaftsminister Christian Meyer schließt Massentötungen an Kälbern durch die ab April anstehende Liberalisierung des Milchmarktes nicht aus. Der Grünen-Politiker zeigte sich im Interview mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" besorgt, dass "nur auf Milchleistung gezüchtet wird und männliche Kälber eher Überschuss werden". Zudem befürchtet der 39-Jährige einen Preisverfall bei Rohmilch durch Überkapazitäten: "Davon können viele Milchbauerinnen und Milchbauern, gerade in den kleinen und mittleren Betrieben, nicht leben. Eine völlige Liberalisierung des Milchmarktes würde aus unserer Sicht zum Untergang vieler bäuerlicher Betriebe führen".

Meyer war im Februar vor zwei Jahren mit dem Ziel einer Agrarwende angetreten. Kurz vor der Halbzeit resümiert er: "Das ist ein langfristiger Prozess, der mindestens so lange dauern wird wie die Energiewende. Uns geht es darum, dass eine stärkere Versöhnung zwischen Verbraucherinteressen und Landwirten stattfindet. Im Klartext: mehr Tier- und Umweltschutz." Momentan würden Verbraucher durch die Werbung in die Irre geführt. Deren Bilder entsprächen nicht "der landwirtschaftlichen Realität der industriellen Massentierhaltung." Meyer kündigte eine Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes und die Umsetzung weiterer Tierschutzmaßnahmen an. Zudem soll die Zahl der Biobetriebe durch gezielte Förderung weiter steigen. Allerdings warnte der Landwirtschaftsminister in diesem Zusammenhang vor einer Totalrevision der EU-Ökoverordnung. "Das wäre eine große Gefahr und Verunsicherung der Landwirte, die von konventioneller auf Öko-Landwirtschaft umsteigen wollen", sagte Meyer.

Quelle: neues deutschland (ots)

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