Offshore-Rammarbeiten: Tödliche Gefahr auch für Fische und ihre Embryonen?
Archivmeldung vom 30.09.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittRammarbeiten für Offshore-Windparks, aber auch Sprengungen etwa zur Beseitigung von Munitions-Altlasten gefährden nicht nur Schweinswale und andere Meeressäuger, sondern auch Entwicklung und Erhalt der Fischbestände, mahnt die maritime Zeitschrift WATERKANT in ihrer heute erscheinenden Herbstausgabe: „Es drängt sich der Verdacht auf, dass eine Stupsnase und große Augen von Vorteil sein können, wenn es um die Sympathie derer geht, die schützen müssten oder möchten“, schreibt Fischereibiologe Frithjof Stein in einem Beitrag, der detailliert die Risiken beschreibt, denen Fischpopulationen ausgesetzt sind.
Demnach können Stoßwellen und Erschütterungen durch Rammung oder Explosion die Embryonal-Entwicklung von Fischen stören und ihre Schwimmblasen zum Platzen bringen, „der Fisch stirbt an seinen inneren Verletzungen“. Zudem würden die besonders empfindlichen Fischeier derart durchgerüttelt, dass ein so genannter „Dotterverlust“ eintritt, die Eier würden zerstört. Der wirksamste Schutz eines Schweinswals vor Rammschlägen oder Sprengungen, so Stein, nütze wenig, wenn das Tier in seiner Umgebung anschließend weniger Fisch als lebensnotwendige Nahrung finde.
Fische spielen eine Hauptrolle in der aktuellen WATERKANT: Francisco J. Mari befasst sich mit der neuen Gemeinsamen Fischereipolitik der EU aus entwicklungspolitischer Sicht und kommt zu dem Schluss: „Partnerschaft buchstabiert man anders“. Oliver Hofmann befasst sich mit dem rasanten Wachstum der Aquakultur-Industrie.
Weitere Themen der 111. Ausgabe der WATERKANT seit ihrer Gründung sind unter anderem die Folgen der höchstrichterlichen Beschlüsse zur Weservertiefung, der Skandal um den verseuchten Futtermais oder die angeblichen Privatisierungs-Pläne bezüglich der Küstenautobahn A 20.
Quelle: »Förderkreis WATERKANT« e. V.