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Weltgesundheitstag 2008: Der Klimawandel bedroht die Gesundheit von Millionen Menschen

Archivmeldung vom 04.04.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.04.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Der Klimawandel ist schon heute real, die direkten Folgen kennt jeder: Stürme, Hitze, Dürre und Überflutungen. "Wir müssen damit rechnen, dass die Gesundheit von Millionen Menschen vom Klimawandel bedroht wird", sagt Bernd Pastors, Vorstand des Deutschen Medikamenten-Hilfswerks action medeor.

"Als erstes und am härtesten wird die Erwärmung der Erde die Entwicklungsländer treffen. Ihre Probleme werden noch größer. Hungersnöte und Krankheiten werden stark zunehmen."

Die Weltgesundheitsorganisation hat den Klimawandel zum Thema des Weltgesundheitstages am 7. April 2008 - es ist gleichzeitig der 60. Jahrestag ihrer Gründung - gemacht: Globaler Klimawandel und Gesundheit.

Mit einer weltweiten Verschiebung der Klimazonen gewinnen Krankheitserreger und deren Überträger neue Lebensräume, so dass Infektionskrankheiten zunehmen können. Der Klimawandel beschleunigt die Ausbreitung von Krankheiten, die bereits als eingedämmt galten. Nach Angaben der Vereinten Nationen kam in den 70er Jahren das Dengue-Fieber in neun Ländern vor, heute in etwa 100. In Teilen Südeuropas oder in Südafrika entlang der Küste des indischen Ozeans ist schon jetzt Malaria neu aufgetreten oder zurückgekehrt. "Wenn sich die Temperatur erhöht, vermehren sich Stechmücken schneller und saugen häufiger Blut", erklärt Christoph Bonsmann, Apotheker bei medeor. Bei Überschwemmungen und Dürren als Folge der globalen Erwärmung entstehen beim Rückzug des Wassers Pfützen und aus Flüssen werden stehende Gewässer, die sich als Brutplätze für Mücken eignen und so zur Verbreitung der Malaria beitragen.

Wissenschaftler schätzen, dass sich bei einem Temperaturanstieg von drei bis fünf Grad die Übertragungsgefahr von Malaria in tropischen Regionen verdoppeln und in gemäßigten Gebieten sogar verzehnfachen wird. Auch in Mitteleuropa rechnen sie mit Malaria. Insgesamt würden dann fast zwei Drittel der Menschheit in malariagefährdeten Gebieten leben.

Die Ärmsten wird der Klimawandel am härtesten treffen, die Erwärmung der Erde wird wahrscheinlich dazu führen, dass noch mehr Menschen an vermeidbaren Krankheiten sterben. "Obwohl bereits Fortschritte im Kampf gegen Malaria erzielt werden, erreichen die Präventionsmaßnahmen und die medizinische Versorgung bei weitem nicht alle Menschen. Alle 30 Sekunden stirbt ein Kind an Malaria. Das dürfen wir nicht zulassen", fordert Bernd Pastors. "Die Gefahren für die Gesundheit durch die Klimaerwärmung sind Grund genug dafür, noch stärker als bisher gegenzusteuern."

Quelle: action medeor

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