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Weltwassertag 2025: Drei unterschätzte Tipps, mit denen Haushalte zum Gewässerschutz beitragen können

Freigeschaltet am 17.03.2025 um 08:42 durch Mary Smith
Deutsche Gewässer sind in einem kritischen Zustand und müssen geschützt werden.
Deutsche Gewässer sind in einem kritischen Zustand und müssen geschützt werden.

Bildrechte: SpiralStone - stock.adobe.com Fotograf: SpiralStone

Deutschland schneidet im EU-Vergleich besonders schlecht ab: Nur 9,3% der deutschen Flüsse und Seen sind in einem ökologisch guten Zustand [1]. Der EU-Durchschnitt liegt bei 39,5% [2]. Die EU hat sich das Ziel gesetzt, bis 2050 die Schadstofffreiheit von Boden, Luft und Wasser zu erreichen [3]. Dabei werden 35 Prozent deutscher Flüsse und Seen durch das Abwasser aus Kommunen und Wohngebäuden belastet [4]. Maximilian Wilk, Experte für umweltfreundliche Wasseraufbereitung bei Aqon Pure, gibt drei praktische Tipps, mit denen Haushalte auf einfache Weise zum Gewässerschutz beitragen können

Warum jetzt gehandelt werden muss: Ziele werden immer wieder verschoben

Der am 04.02.2025 erschienene Bericht der EU-Kommission zum Gewässerzustand macht deutlich, dass mehr Maßnahmen erforderlich sind, um die Gewässerziele zu erreichen [5]. Der Bericht des Umweltbundesamtes zum deutschen Gewässerzustand zeigt sogar auf, dass Deutschland aktuell bei 90% der Oberflächengewässer Fristverlängerungen in Anspruch nimmt, da der Großteil der Ziele nicht erreicht wurde [6].

Beispiel Salz: Keine Besserung, sondern zunehmende Versalzung von Gewässern

Dass sich die Situation in Bezug auf die Gewässerqualität nicht bzw. zu langsam verbessert, wird besonders deutlich am Beispiel Salz. Kläranlagen können Chlorid (Bestandteil von Salz) nicht aus dem Abwasser filtern. Es gelangt daher ungehindert in Flüsse und Seen. Eine Studie aus dem Jahr 2022 zeigt auf, dass die Versalzung von Gewässern weltweit zunimmt. Sie weist außerdem darauf hin, dass die aktuell geltenden Grenzwerte in Bezug auch Chlorid zu hoch angesetzt sind, um Ökosysteme in Gewässern tatsächlich zu schützen [7]. Maßnahmen wie eine Überarbeitung der Vorschriften für industrielle und kommunale Abwässer oder ein Grenzwert für Salz wurden von der EU Kommission benannt, aber bisher nicht umgesetzt [8].

Drei einfache Tipps, wie jeder Haushalt zum Gewässerschutz beitragen kann

Die gute Nachricht: Auch Haushalte können einen Beitrag zum Gewässerschutz leisten. "In Bezug auf die Reduzierung der Versalzung von Gewässern, können auch Haushalte auf ganz einfache Weise einen Beitrag leisten. Und dabei muss man sich nicht einmal einschränken", erklärt Maximilian Wilk, Experte für umweltfreundliche Wasseraufbereitung bei Aqon Pure. Drei Maßnahmen, wie ein Einfamilienhaus mit 4 Personen bis zu 150kg Salz pro Jahr einsparen sparen kann:

Maßnahme 1: Eine Geschirrspülmaschine nur dann nutzen, wenn sie möglichst voll ist und idealerweise in einem "eco-Modus". Denn jede Geschirrspülmaschine enthält eine kleine Wasserenthärtungsanlage mit Salz. Pro Spülgang wird dieses Salz verbraucht. Daher muss man regelmäßig Spülmaschinen-Salz nachfüllen. Stark verschmutztes Geschirr kann man bei Bedarf zuvor einweichen.

Maßnahme 2: Statt einer Enthärtungsanlage mit Salz besser sogenannte Kalkschutzanlagen ohne Salz verwenden. Denn ca. 40% der 19 Mio. Wohngebäude in Deutschland haben sehr kalkhaltiges Wasser. Hier werden oft Enthärtungsanlagen mit Salz verwendet. Je nach Wasserhärte benötigen diese Anlagen für ein Einfamilienhaus mehr als 100kg Salz pro Jahr. Eine umweltfreundliche Alternative sind sogenannte Kalkschutzanlagen ohne Salz.

Maßnahme 3: Im Winter statt Streusalz besser Sand oder Splitt benutzen. Außerdem ist es am besten, wenn man Wege möglichst schnell mit Schaufel oder Besen vom Schnee befreit, sodass dieser erst gar nicht vereisen kann.

Deutschland benötigt ein Abwasser-Reinheitsgebot

Die Entwicklung des deutschen Gewässerzustands macht deutlich, dass Deutschland mit den bisherigen Maßnahmen die EU-Ziele nicht erreichen wird. Und Salz ist dabei nur eines von vielen Problemen. "Wir brauchen deutlich mehr und umfangreiche Maßnahmen, wenn wir unsere Flüsse und Seen nachhaltig schützen wollen. Deutschland braucht quasi ein Abwasser-Reinheitsgebot", so Maximilian Wilk.

Über den Weltwassertag

Der Weltwassertag findet jährlich am 22. März statt. Er wurde 1993 von der UN ins Leben gerufen. Ziel ist es, ein Bewusstsein für die Bedeutung der Ressource Wasser zu schaffen. Denn Wasser ist für die Menschheit überlebenswichtig. Aktuell haben 2,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Daher sollen Maßnahmen in den Vordergrund gerückt werden, die bei der Bekämpfung der globalen Wasserkrise helfen.

Quellenverzeichnis

[1] Europäische Kommission (2025): Third River Basin Management Plans Second Flood Hazard and Risk Maps and Second Flood Risk Management Plans Member State: Germany, Seite 6, abrufbar unter: https://ots.de/QAqP3g

[2] Europäische Kommission (2025): BERICHT DER KOMMISSION AN DEN RAT UND DAS EUROPÄISCHE PARLAMENT über die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (2000/60/EG) und der Hochwasserrichtlinie (2007/60/EG), Dritte Bewirtschaftungspläne für die Einzugsgebiete Zweite Hochwasserrisikomanagementpläne, Seite 6 f., abrufbar unter: https://ots.de/xG1F9i

[3] Europäische Kommission (2021): Europäischer Grüner Deal: Kommission strebt Null-Schadstoff-Ziel für Luft, Wasser und Boden an, abrufbar unter: https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/ip_21_2345

[4] Umweltbundesamt (2022): Die Wasserrahmenrichtlinie, Seite 16, abrufbar unter: https://ots.de/XLcxdn

[5] Europäische Kommission (2025): BERICHT DER KOMMISSION AN DEN RAT UND DAS EUROPÄISCHE PARLAMENT über die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (2000/60/EG) und der Hochwasserrichtlinie (2007/60/EG), Dritte Bewirtschaftungspläne für die Einzugsgebiete Zweite Hochwasserrisikomanagementpläne, Seite 44 ff., abrufbar unter: https://ots.de/aYigjb

[6] Umweltbundesamt (2022): Die Wasserrahmenrichtlinie, Seite 107, abrufbar unter: https://ots.de/r4A9u6

[7] William Hintz (University of Toledo, Oregon) et al., Proceedings of the National Academy of Sciences (2022), Current water quality guidelines across North America and Europe do not protect lakes from salinization, abrufbar unter: https://www.pnas.org/doi/full/10.1073/pnas.2115033119

[8] Europäische Kommission (2023): Fischsterben in der Oder: EU-Bericht zieht Lehren aus der Umweltkatastrophe vom Sommer 2022, abrufbar unter: https://ots.de/BH7pEl

Quelle: AQON Water Solutions GmbH (ots)

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