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Rekord-Gammablitz sorgt für Aufsehen

Archivmeldung vom 27.02.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.02.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Künstlerische Darstellung eines hellen Gammablitzes in einer Sternenformation. Die Energie aus der Explosion strahlt in zwei schmalen, entgegengesetzt gerichteten Jets.
Künstlerische Darstellung eines hellen Gammablitzes in einer Sternenformation. Die Energie aus der Explosion strahlt in zwei schmalen, entgegengesetzt gerichteten Jets.

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Ein russischer Detektor im All hat einen ungewöhnlich intensiven Gammablitz beobachtet, der nun bei Forschern für Aufregung sorgt, berichtet Olga Sakutnjaja bei Radio "Stimme Russlands". Das Gerät kommt seit knapp 20 Jahren zum Einsatz und ist ein Beispiel für eine erfolgreiche internationale Kooperation.

Sakutnjaja weiter: "Der an der US-Raumsonde WIND installierte russische Gerät Konus hat am 19. Februar einen äußerst intensiven Gammastrahlenausbruch registriert. Die Energie der Photonen war rekordhoch im Vergleich zu den bisherigen Beobachtungen im Laufe des Konus-Einsatzes. Der Hauptimpuls dauerte 2,5 Sekunden. Ihm folgte eine weniger intensive Strahlung.

Der Gammablitz wurde unter der Nummer GRB 140219A katalogisiert. Nach seiner Quelle wird derzeit gesucht. Damit beschäftigen auch Forscher des russischen Joffe-Instituts für Physik und Technik, von dem das Detektionsgerät stammt.

Eigentlich ist die Herkunft von Gammablitzen bisher nicht ganz klar. Als mögliche Ursachen gelten verschmelzende Neutronensterne oder Supernova-Explosionen. Kurze Ausbrüche werden eher mit Neutronensternen und lange mit Supernovas in Zusammenhang gebracht. Der Blitz Nr. GRB 140219A fiel dadurch auf, dass er einerseits kurz und andererseits lang war, wenn man nicht nur den eigentlichen Rekord-Impuls, sondern auch die drauffolgende Strahlung berücksichtigt. Wenn es gelingt, dieses Rätsel zu lösen, wird das ein wichtiger Betrag zu unseren Gammablitz-Kenntnissen sein.

Jedenfalls war das Ereignis wichtig, weil ihn ein russisches Gerät registrierte, das seit nahezu 20 Jahren ordentlich im All funktioniert. Die ersten Geräte dieser Klasse waren kurz nach der Entdeckung der Gammablitze Anfang der 1970er Jahre entwickelt worden. Der damalige Projektleiter war Jewgeni Masez. Im Zeitraum zwischen 1978 und 1983 kamen solche Detektoren bei unbemannten sowjetischen Venus-Missionen zum Einsatz. Deren Ergebnisse liegen den gegenwärtigen Vorstellungen von Gammastrahlenausbrüchen zugrunde.

Das Konus-Gerät an der WIND-Sonde ist seit November 1994 im Einsatz. Es hat mittlerweile mehr als 3.000 Gammablitze und weitere Ereignisse registriert. Die Umlaufbahn der US-Sonde, die den Sonnenwind erforscht, erwies sich auch für Gammastrahlen-Beobachtungen als sehr günstig und ermöglichte, den ganzen Himmel ins Visier zu nehmen. Es gibt auch weitere Raumsonden, die zwar andere wissenschaftliche Aufgaben haben, aber Gamma-Detektoren mitführen. Sie bilden ein Netzwerk, um Gammablitze aus verschiedenen Bereichen des Sonnensystems zu beobachten und dadurch genauer zu orten.

Der Konus-Entwickler Masez starb im Juni 2013. Seine Geräte kommen aber weiterhin zum Einsatz. Sie wurden beispielsweise an den Satelliten wie Coronas-Photon, Kosmos-2326 und Kosmos-2367 installiert. Nun bastelt das Joffe-Institut an neuen Instrumenten für das Weltraumteleskop Spektr-UF und für Kleinsatelliten des russischen Herstellers Lawotschkin."

Quelle: Text Olga Sakutnjaja - „Stimme Russlands"

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