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Immer weniger Kühe auf der Weide

Archivmeldung vom 21.03.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.03.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Die Mehrzahl der Verbraucher wünscht sich Kühe auf der Weide. Allerdings stimmt dies nicht mit ihrem Konsumverhalten überein. Quelle: Foto: fotolia (idw)
Die Mehrzahl der Verbraucher wünscht sich Kühe auf der Weide. Allerdings stimmt dies nicht mit ihrem Konsumverhalten überein. Quelle: Foto: fotolia (idw)

Der Anteil der Milchkühe, die in Deutschland auf der Weide gehalten werden, geht immer weiter zurück. Während 2010 noch 42 Prozent der Rinder Zugang zur Weide hatten, waren es zehn Jahre später nur noch 31 Prozent, so eine Analyse von Greenpeace, für die Daten der Bundesländer ausgewertet wurden.

Dabei gab es offenbar große Unterschiede zwischen den Bundesländern: Während in Schleswig-Holstein über die Hälfte der Milchkühe zumindest zeitweise auf die Weide kommt, stehen in den ostdeutschen Bundesländern wie auch in Bayern vier von fünf Kühen das ganze Jahr im Stall. Großbetriebe mit mehr als 200 Kühen lassen laut der Auswertung aus organisatorischen Gründen kaum noch Weidegang zu. In Bayern werde dabei zudem ein erheblicher Anteil der Tiere in Anbindeställen gehalten, was aus Tierschutzgründen äußerst umstritten ist und laut Koalitionsvertrag binnen zehn Jahren beendet werden soll.

Die meisten der insgesamt knapp vier Millionen Milchkühe in Deutschland leben in Bayern (28 Prozent), gefolgt von Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen - in diesen drei Bundesländern werden rund 60 Prozent aller Milchkühe in Deutschland gehalten. Weidehaltung sei "besonders artgerecht, fördert die Gesundheit der Tiere und ist ökologisch wegen der zahlreichen Kräuter und Gräser besonders wertvoll", klagte die Umweltschutzorganisation über die zurückgehenden Zahlen. Zudem speichere beweidetes Grünland deutlich mehr klimawirksamen Kohlenstoff im Boden als Ackerpflanzen. "Der Bund muss jetzt mit einem starken Weideförderprogramm die Trendwende einleiten, es gibt ausreichend Gelder der europäischen Union, die dafür genutzt werden können", forderte Martin Hofstetter von Greenpeace am Dienstag.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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