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Schlachthof Skandal wird zum Politkrimi: SOKO Tierschutz zeigt Landwirtschaftsminister Hauk an

Archivmeldung vom 29.09.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.09.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Thorben Wengert  / pixelio.de
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

Die Szenen von Schweinen, die aus der Betäubung erwachen und im Schlachthof Gärtringen grausam misshandelt wurden, waren kaum zu ertragen und führten Anfang September zur Schließung des Schlachthofes und massiver Kritik am Landkreis Böblingen.

Jetzt zeigt sich: Das Leid wäre zu verhindern gewesen, aber der Landkreis Böblingen wurde von höchster Stelle ausgebremst. So wurden amtliche Strafmaßnahmen von Hauk persönlich gestoppt, die erlassen wurden um das Leiden bei den Schweinebetäubungen zu beenden.

"SOKO Tierschutz sieht in der Einmischung und Blockade wichtiger Tierschutzmaßnahmen im Schlachthof Gärtringen durch das Landwirtschaftsministerium von Herrn Hauk einen offensichtlichen Fall von CDU-Vetternwirtschaft und den Verdacht auf Beihilfe zur Tierquälerei", sagt SOKO Sprecher Friedrich Mülln.

Das Eingreifen des Ministeriums zu Gunsten des Schlachthofes mit seiner miesen Betäubungsanlage hatte nichts mit Corona zu tun, dieser Vorwand wurde damals beim Eingreifen Hauks nicht mit einem Wort erwähnt und das Virus muss jetzt nur als billige Ausrede herhalten. Die Hauk Aktion verursachte im Zeitraum zwischen April und August zahllose Fehlbetäubungen und damit Höllenqualen der Schweine. Das Leid wäre zweifellos weiter gegangen, wenn SOKO Tierschutz nicht eingegriffen hätte. "Es gibt nichts Schlimmeres, als während des Schlachtvorgangs zu erwachen und damit haben das Ministerium und der Minister Hauk billigend Tierquälerei in Kauf genommen, um Schlachthof-Chef und CDU-Mitglied Dengler zu schützen", so Mülln.

SOKO Tierschutz sieht in dem Fall ein besorgniserregendes Muster, denn auch in den Aufdeckungen um gequälte Schweine in Merklingen und untätige Amtstierärzte im Schlachthof Tauberbischofsheim hatte es politischen Druck aus dem Baden-Württembergischen Ministerium gegeben und zwar nicht im Sinne der Tiere. SOKO Tierschutz leitet nun im Fall Gärtringen rechtliche Schritte gegen Minister Hauk ein. Hier kommen der Verdacht auf Beihilfe zu Taten der Tierquälerei durch den Schlachthof Gärtringen und Anstiftung zum strafbaren Verhalten des Landrats von Böblingen in Frage. "Wer Tierqual fördert, durch Unterlassen in Kauf nimmt oder Recht beugt, wird angezeigt - Das gilt auch für Minister", bekräftigt der SOKO-Ermittler.

Quelle: SOKO Tierschutz e.V. (ots)

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