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Studie zeigt erstaunliche Fähigkeiten des Bienengehirns

Archivmeldung vom 27.01.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.01.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Maja Dumat / PIXELIO
Bild: Maja Dumat / PIXELIO

Eine neue australische Studie hat gezeigt, dass das Bienengehirn in der Lage ist, den Energieverbrauch beim Pollensammeln einzuschätzen.

"Um Honig herstellen zu können, müssen Bienen mehr Blumennektar sammeln, als sie Energie für das Sammeln benötigen", erläutert der Autor der Studie Dr. Andrew Barron von der Macquarie University. "Um also effizient Futter zu suchen, müssen sie wissen, wie viel Energie ein Ausflug zur Futtersuche verbraucht." Während ihres Fluges erfassen Bienen optisch die Distanz die sie zurück legen, indem sie die vorbeiziehende Umgebung beobachten. Für seine Studie versuchte Dr. Barron zu erforschen, ob Bienen diese visuellen Informationen auch dazu verwenden, den Energieaufwand für den Flug abzuschätzen.

Zunächst baute Barron zwei unterschiedlich lange Tunnel - zehn und zwanzig Meter lang - an deren Ende er jeweils einen Futtertrog platzierte, um die Bienen anzulocken. Danach schuf er eine optische Täuschung, um die Bienen glauben zu lassen, dass der dichter gelegene Futtertrog am weitesten entfernt sei. "Wenn Bienen von ihrem Sammelflug zurück kehren, teilen sie den anderen Bienen durch einen so genannten Schwänzeltanz mit, wo sie gewesen sind und wie gut der Nektar war", so Barron. Der Schwänzeltanz, den die Bienen im Rahmen der Studie aufführten, zeigt, dass sie sich von der Illusion haben täuschen lassen. Die Bienen glaubten, dass der Futtertrog am Ende des zehn Meter Tunnels am weitesten entfernt war. Dennoch konnten die Bienen scheinbar weitergeben, dass sie weniger Energie verbrauchten, um zu diesem Trog zu fliegen -- denn sie bevorzugten dennoch diesen Trog und empfahlen den anderen Bienen, diesen auch zu nutzen.

Die Ergebnisse der Studie belegen, dass Bienen nicht die Entfernung nutzen, um ihre Flugkosten zu schätzen, wirft aber gleichzeitig die Frage auf, wie sie das anstellen. "Das Bienengehirn ist sehr einfach aufgebaut, dennoch scheint es über einen eingebauten Kalorienzähler oder eine Stoppuhr zu verfügen", meint Barron. "Unsere Studie hat gezeigt, dass die Bienen die zurückgelegte Flugdistanz und die Effizienz bei der Futtersuche getrennt berechnen und beide unabhängig voneinander über verschiedene Elemente ihrer Tanzsprache vermitteln können."

Das Ziel weiterer Untersuchungen soll nun sein, herauszuarbeiten, wie das Bienengehirn diese komplexen Berechnungen anstellt.

Quelle: Institut Ranke-Heinemann / Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund

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