Selbst ohne Kohlendioxid-Emissionen soll es noch 1.000 Jahre warm bleiben
Archivmeldung vom 27.01.2009
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Freigeschaltet durch Oliver RandakEin Konsortium internationaler Wissenschaftler ist sich durch eine Studie einig geworden: Ob mit oder ohne Interventionen zum gegenwärtigen Kohlendioxidausstoß, die Erdtemperaturen werden noch mindestens bis zum Jahr 3.000 hoch bleiben. Handlungsbedarf bestehe allerdings zu jeder Zeit, heißt es.
Man hat geglaubt, bei einem Stopp des CO2-Ausstoßes würde sich das Klima in 100, 200 Jahren wieder normalisieren. Das ist aber nicht wahr“, sagte die Klimaforscherin Susan Solomon, Hauptautorin der Studie, in einer Telekonferenz.
„Der Klimawandel ist langsam, aber unaufhaltbar“, sagte Solomon weiter, die zu den bekanntesten Klimaforscherinnen der Welt zählt. Das sei aber ein Grund mehr, schnell zu handeln, damit sich die langfristige Situation nicht noch weiter verschlechtert. Die Ergebnisse der Studie werden in der Ausgabe des Fachmagazins „Proceedings of the National Academy of Sciences“ vorgestellt.
Bislang sei die globale Erwärmung von den Ozeanen verlangsamt worden, da Wasser eine Menge Energie absorbiert und sich aufwärmt, erklärte Solomon. Dieser nützliche Effekt werde aber über die Zeit hinweg geringer. Die Ozeane würden den Planeten aufwärmen, indem sie die gespeicherte Wärme an die Luft abgeben.
Wissenschaftler, die nicht an der Studie beteiligt waren, unterstützten die Forschungsarbeit. „Es ist nicht wie bei der Luftverschmutzung, wo die Luft sauber ist, wenn wir einen Schornstein abstellen“, erklärte Alan Robock von der Rutgers Universität. Jonathan Overpeck von der Universität Arizona bezeichnete die Studie als „sehr wichtig für die aktuelle Debatte über die Klimapolitik“.