EU-Kommissarin Fischer-Boel kündigt ein Ende der Exportsubventionen für Tiertransporte an
Archivmeldung vom 21.12.2005
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Freigeschaltet durch Jens BrehlMariann Fischer-Boel, Mitglied der Europäischen Kommission und zuständig für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, hat gestern in Brüssel einen Kommissionsvorschlag angekündigt, der die Exportsubventionen für Schlachtrinder ersatzlos streichen soll. Sie folgt damit den Forderungen des Europäischen Parlaments und den Wünschen der europäischen Bürger.
Die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN begrüßt diesen Schritt und fordert die Unterstützung der Initiative durch die Mitgliedsstaaten.
Der Export von Lebendrindern in Drittländer ist mit massivem Tierleid verbunden. Wie Tierschutzorganisationen bereits mehrfach aufgezeigt haben, dauern die Transporte viele Tage. Die Tiere werden dabei oft nur unzureichend mit Wasser und Futter versorgt und von
ungeschultem Personal mit Schlägen und Tritten gequält.
"Wir kämpfen schon seit vielen Jahren gegen das immense und unbestrittene Tierleid auf Lebendtiertransporten in Drittländer. Es ist ein sehr wichtiger Schritt für den Tierschutz, dass diese besonders tierquälerischen Transporte nun endlich nicht mehr mit Steuergeldern unterstützt werden sollen," sagt Dr. Marlene Wartenberg, Geschäftsführerin von VIER PFOTEN.
Aus der Europäischen Union werden Schlachtrinder hauptsächlich in den Libanon und Ägypten exportiert. Die Europäische Union unterstützt den Export der Tiere bislang durch die Zahlung einer Ausfuhrerstattung und trägt so maßgeblich zur Existenz dieser
Transporte bei. Diese Subventionen betragen für das Jahr 2005 rund 77 Mio. EUR - im Durchschnitt wurde jeder dieser Rindertransporte mit 230 EUR subventioniert. In den letzten Jahren stammte etwa jedes zweite Tier, das in den Libanon oder nach Ägypten verfrachtet wurde aus Deutschland.
Der Vorschlag der Agrarkommissarin liegt nun den Mitgliedsstaaten zur Entscheidung vor. VIER PFOTEN fordert die Minister nachdrücklich auf, den Exportsubventionen für Lebendrinder ein Ende zu bereiten und dem Kommissionsvorschlag zuzustimmen.
Quelle: Pressemitteilung VIER PFOTEN