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Genmais 1507: "Merkel macht Politik für die Gentech-Lobby statt für die Menschen"

Archivmeldung vom 11.02.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.02.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Michael Hirschka / PIXELIO
Bild: Michael Hirschka / PIXELIO

Das Kampagnennetzwerk Campact und die Initiative "Save our Seeds" kritisieren scharf, dass die Bundesregierung mit ihrer Stimmenthaltung in Brüssel dem kommerziellen Anbau des Gentech-Mais 1507 in Europa den Weg geebnet habe. Hierdurch kam die erforderliche qualifizierte Mehrheit nicht zustande, um die Zulassung des Gentech-Mais zu verhindern.

Christoph Bautz, Geschäftsführer von Campact, erklärt: "88 Prozent der Bevölkerung lehnen Agro-Gentechnik ab. Doch Merkel macht Politik für die Gentechnik-Konzerne statt für die Menschen. Jetzt muss die Regierung sicher stellen, dass Gen-Mais in Deutschland nicht zurück auf unsere Felder kommt."

Benedikt Härlin von der Initiative "Save our Seeds" erklärt: "Wir fordern als Konsequenz, jetzt wie in Frankreich ein Gesetz auf den Weg zu bringen, das den Gentechnikanbau wenigstens national verbietet. Wenn die Bundesregierung dazu nicht in der Lage ist, müssen die Länder über den Bundesrat vorangehen."

Über 200.000 Menschen hatten innerhalb einer Woche einen Onlineappell an Bundeskanzlerin Merkel, Vizekanzler Gabriel und CSU-Chef Seehofer appelliert, bei der Abstimmung über die Genmais-Zulassung in Brüssel mit Nein zu stimmen. (https://www.campact.de/gentechnik/appell-2/teilnehmen/)

Initiiert wurde der Appell von folgenden Organisationen: Kampagnennetzwerk Campact, Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Save Our Seeds, Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), IG Nachbau, IG Saatgut, Gen-ethisches Netzwerk, Bündnis für gentechnikfreie Landwirtschaft und dem Bundesverband Naturkost Naturwaren.

foodwatch zur Debatte über die Zulassung der Genmais-Sorte 1507

Zur Diskussion über eine EU-weite Zulassung der genveränderten Mais-Sorte 1507 des US-amerikanischen Konzerns Dupont Pioneer erklärt Martin Rücker, Sprecher der Verbraucherorganisation foodwatch:

"Die Bundeskanzlerin und die Europäische Kommission agieren als Handlanger der Gentechnik-Industrie, wenn sei einseitig die Zulassung neuer Sorten vorantreiben, den Verbrauchern aber eine umfassende Kennzeichnung verweigern. Wer so agiert, will eine mehrheitlich nicht akzeptierte Technik gegen den Willen der Menschen durchsetzen.

Gleich, ob es am Ende zu einer Zulassung von 1507 kommt oder nicht: Die Verbraucher haben ein Recht darauf, selbst zu entscheiden, ob sie Agrargentechnik unterstützen wollen oder nicht. Die EU muss dazu als allererstes die Kennzeichnungslücke bei Tierprodukten schließen. Weil bei Milch, Fleisch oder Eiern kein Hinweis auf den Einsatz genveränderter Futtermittel erfolgen muss, kaufen die Menschen schon heute ohne ihr Wissen massenweise Produkte, die mithilfe von Agrargentechnik hergestellt wurden."

Hintergrund: In der EU muss der Einsatz von Agrargentechnik nur dann gekennzeichnet werden, wenn ein Lebensmittel direkt gentechnisch veränderte Zutaten enthält. Der Einsatz genveränderter Futtermittel ist beim Endprodukt jedoch nicht kennzeichnungspflichtig: Ob Tiere genverändertes Futter erhielten, können Verbraucher daher beim Kauf von Milch, Fleisch oder Eiern nicht erkennen. Damit werden sie unwissentlich - und häufig gegen ihren Willen - zu Unterstützern der Agrargentechnik gemacht, die sie mit ihrem Kauf zum Anbau genveränderter Futterpflanzen beitragen. foodwatch fordert, diese Kennzeichnungslücke zu schließen und den Einsatz von Agrargentechnik auch bei Tierprodukten zu kennzeichnen.

Quelle: Campact e.V. / foodwatch (ots)

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