Nachtwanderer: Asteroid DA14
Archivmeldung vom 14.02.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAm 15. Februar erreicht der Asteroid DA14 mit knapp 28.000 Kilometern seinen geringsten Abstand zur Erde. Das ist der größte Asteroid, der seit Beginn der Messungen in den 1990-er Jahren der Erde so nahe kommt.
Boris Pawlischtschew schreibt dazu bei Radio "Stimme Russlands" auf der Webseite: "Mit der Annäherung des Himmelskörpers kam es wieder zu Diskussionen über Asteroidenbekämpfung. Nun gibt es aber auch gewisse Fortschritte. Ab 1. Februar empfängt die Europäische Weltorganisation technische Vorschläge zur Wegführung gefährlicher Himmelskörper von der Erde. Allerdings handelt es sich vorerst nur um das AIDA-Konzept, das in Folgendem besteht: Zwei Fluggeräte werden in die Richtung von zwei Asteroiden entsendet, die einander umkreisen. Das erste Gerät prallt mit hoher Geschwindigkeit gegen den kleineren Asteroiden und bringt ihn dadurch von seiner Laufbahn weg. Das zweite Gerät soll dabei Veränderungen in ihrer gegenseitigen Rotation beobachten und sie aufzeichnen. Ähnliche Projekte zum Schutz gegen Asteroiden gibt es auch in Russland, sagt Lidija Rychlowa vom Institut für kosmische Astronometrie der Russischen Akademie der Wissenschaften.
„Im Ural haben wir das Makejew Weltraumfahrt-Zentrum. Der Direktor dieses Zentrums, Wladimir Degtar, berichtete von einem dort entwickelten Zwei-Apparaten-System. Ein Apparat führt Untersuchungen durch, der zweite trägt einen Sprengsatz, möglicherweise einen nuklearen Sprengsatz."
Einsatz von zwei nuklearen Sprengsätzen scheint sogar besser zu sein. Um solche Technologien verwenden zu dürfen, wäre es allerdings erforderlich, bestimmte Änderungen bei den Vorschriften einzubringen, die es nicht erlauben, Kernwaffen in den Weltraum zu bringen. Es gibt potenziell aber auch weitere Methoden, die irgendwann gegen den Asteroiden DA14 zum Einsatz kommen. Der rasend fliegende Himmelskörper wird um 03.24 Uhr Moskauer Zeit der Erde am nächsten kommen und lässt sich mithilfe von Teleskopen aus Europa, Afrika, Asien und Australien beobachten. Der Durchlauf des Nachtwanderers soll auf verschiedenen Webseiten, z.B. auf www.space.com, übertragen werden.
Quelle: Text Boris Pawlischtschew - „Stimme Russlands"