Schwere Vorwürfe nach Münsinger Ochsenrennen
Archivmeldung vom 29.08.2012
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.08.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNach dem Adrenalinhoch vom Sonntag könnte bei den Münsinger Ochserern Katerstimmung aufkommen, wenn sie sich mit den Vorwürfen von Tierschützern konfrontiert sehen.Ein gemischtes Team von animal 2ooo – Menschen für Tierrechte Bayern e.V. und der britischen Organisation Fight Against Animal Cruelty in Europe FAACE war vor Ort, um die Einhaltung der Tierschutzauflagen zu kontrollieren. Leider wurden die Tierschützer fündig und werden eine entsprechende Anzeige erstatten.
Ein Auszug aus dem Katalog der Vorwürfe der in voller Länge auch die mangelnden Sicherheitsvorkehrungen für die Zuschauer anspricht:
- Die Rinder sollten vor und nach dem Rennen sowie in den Pausen zwischen den Läufen so untergebracht werden, dass sie vor dem Kontakt mit Hunden geschützt waren, um den Stress zu minimieren. Die Tierschützer stellten jedoch mehrfach fest, dass Hunde direkt an die Rinder heran gelassen wurden s. Foto.
- Erkrankte oder beeinträchtigte Tiere hätten eigentlich vom zuständigen Amtstierarzt aus dem Verkehr gezogen werden müssen. Doch der massiv übergewichtige Effendi mit der Startnummer 9 musste starten. Schon während des Trainings hatte er nicht die erwünschte Leistung erbracht. Aufgrund seines enormen Gewichtes war er auch nicht in der Lage dazu, sich schnell zu bewegen. Und beim Rennen selbst stellten die Tierschützer fest, dass er hinten links lahmte. Das Veterinäramt wird hier einiges zu erklären haben, so die Tierschützer.
- Einige Teams waren offensichtlich darum bemüht, die verbotenen Stöcke nicht zu benutzten. Viele hatten allerdings Stöcke dabei und die Tierschützer konnten beobachteten, wie so mancher nicht an sich halten konnte und den Stock eben doch einsetzte.
- Dimitri mit der Startnummer 7 war nicht der Einzige, dem der Schwanz verdreht bzw. verbogen wurde, um das Tier in Bewegung zu versetzen. Doch bei ihm ging das Team so krass zur Sache, dass unbeteiligte Zuschauer sagten: “Mein Gott, das arme Tier! Das ist ja nicht mitanzusehen”. Dimitri wollte einfach nicht schnell genug zum Start des Hoffnungslaufes gehen und da war jedes Mittel recht. “Dimitri wurde mit Sicherheit Schmerz und Leid im Sinne des Tierschutzgesetzes zugefügt. Das Schwanzverdrehen war verboten.
Wir werden unsere Videoaufnahmen den entsprechenden Behörden übergeben”, sagt Mechthild Mench, stellv. Vorsitzende von animal 2ooo.
Tony Moore, Vorsitzender von FAACE sagt dazu: “Die Veranstaltung zeigt deutlich, dass Rinder keine Reittiere sind und nicht kooperieren wollen. Sie werden dazu gezwungen, damit die Menschen sich über sie lustig machen können. Es ist schlimm, was diesen schönen und sanften Tieren in Münsing angetan wurde.”
Quelle: INITIATIVE ANTI-CORRIDA (News4Press)