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WWF-Ranking bewertet Produzenten und Händler von Palmöl

Archivmeldung vom 22.11.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.11.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Alain Compost / WWF-Canon
Bild: Alain Compost / WWF-Canon

Palmöl findet sich in jedem deutschen Supermarkt und ist doch fast unsichtbar. Es steckt in Margarine, Pizza und Schokolade genauso wie in Reinigungs- und Waschmitteln, Cremes und Lippenstiften. Doch die Produktion des Tropenöls hat dramatische Auswirkungen auf die Natur. Nach wie vor werden wertvolle Regenwälder vor allem in Indonesien und Malaysia für Plantagen geopfert. Eine Marktanalyse des WWF belegt, dass viele Unternehmen, die mit dem Rohstoff handeln und ihn verarbeiten, das Problem durchaus erkannt haben und zunehmend auf nachhaltig angebautes Öl setzen. Der Weg zu einer wirklich nachhaltigen Produktion ist aber nach wie vor weit.

Im Rahmen einer internationalen Untersuchung hat der WWF 64 deutsche Unternehmen befragt und die so genannten "Palmöl-Scorecards" erstellt. Sie untersuchen und bewerten die Einkaufspolitik von Produzenten, Händlern und Abnehmern. Darunter bekannte Marken wie Henkel, REWE oder Milupa. Immerhin 23 Firmen erhielten mehr als die Hälfte der maximalen Punkte. Spitzenreiter unter den deutschen Unternehmen sind Henkel und Werner&Mertz mit der Höchstpunktzahl. Keine Rückmeldung gab es von Aldi Nord und Lidl, die dadurch auf den letzten Plätzen landeten. Im Mittelfeld finden sich Firmen wie Dr. Oetker und Vortella.

Positiv bewertet wurden Unternehmen, die Mitglied am Runden Tisch für Nachhaltiges Palmöl (RSPO) sind. Der RSPO wurde ins Leben gerufen, um eine umwelt- und sozialverträgliche Produktion des Pflanzenöls voranzutreiben. Weiterhin konnten die Unternehmen mit einer klaren Selbstverpflichtung zur kompletten Umstellung auf nachhaltig produziertes Palmöl bis zum Jahre 2015 punkten. Wichtig war dem WWF die Markttransparenz. Für konkrete Mengenangaben zur jährlichen Nutzung von Palmöl und dessen Herkunft konnten die Firmen weitere Pluspunkte sammeln.

"Nachhaltiges Palmöl ist zumindest in Deutschland kein Ladenhüter mehr", betont Martina Fleckenstein, Leiterin des Fachbereichs EU-Politik, Landwirtschaft und Biomasse beim WWF Deutschland. "Trotzdem gibt es noch einiges zu optimieren. Die Befragung ist eine Momentaufnahme und kein Blankoscheck für die Zukunft." Je größer die Nachfrage nach zertifiziertem Palmöl bei Verbrauchern ist, desto größer werde der Druck auf die Produzenten. Der WWF empfiehlt Verbrauchern, möglichst Produkte von Unternehmen zu kaufen, die sich zu zertifiziertem und nachhaltigem Palmöl bekennen und Produkte mit dem RSPO-Siegel anbieten".

Die "Palmöl-Scorecards" wurden mit Hilfe eines zweistufigen Verfahrens erstellt. In der ersten Phase wurde das Verhalten der Unternehmen anhand öffentlich zugänglicher Daten, wie Nachhaltigkeitsberichten, analysiert. Auf dieser Basis wurde eine erste Bewertung an die befragten Unternehmen geschickt. In einem zweiten Schritt konnten die Firmen darlegen, welche Schritte sie in Bezug auf nachhaltiges Palmöl eingeleitet haben. Die finale Bewertung setzt sich aus beiden Datenquellen zusammen.

Die "Palmöl Scorecards" wurden anlässlich des Treffens der weltgrößten Produzenten, Händler und Käufer beim Runden Tisch für nachhaltiges Palmöl vorgestellt, der vom 22. bis 24. November in Kota Kinabalu in Malaysia stattfindet. Der RSPO hat insgesamt derzeit 549 ordentliche Mitglieder, 61 davon kommen aus Deutschland.

Quelle: WWF World Wide Fund For Nature (ots)

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