Solarpark Winterberg liefert klimafreundlichen Strom für Beschneiungsanlagen
Archivmeldung vom 22.12.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFast zeitgleich mit dem Start der Beschneiungsanlagen geht in der Ferienwelt Winterberg der Solarpark ans Netz. Und erfüllt damit seine Bestimmung: ersatzweise klimafreundlichen Strom für den Betrieb der Schnee-Erzeuger zu produzieren. Am Montag, 21. Dezember, haben die Betreiber, die Bürgerenergie Kahler Asten, per Knopfdruck die Anlage in Gang gesetzt.
„Nachdem sich nach der Klimakonferenz von Kopenhagen Ernüchterung breit macht, ist die Inbetriebnahme sicher ein gutes Signal, dass Klimaschutz kein Lippenbekenntnis ist, sondern aktives Handel einfordert. Die Anlage ist für die Ferienwelt ein erster Schritt.“ so Tourismusdirektor Michael Beckmann „ der ohne die Stadt Winterberg, die Volksbank Bigge-Lenne und die vielen verantwortungsbewussten Anleger nicht möglich gewesen wäre.“
Mitten in einer Region, die für Schnee, knackig kalte Winter und Wintersport bekannt ist, soll eine Photovoltaikanlage Sonnenenergie in Strom umwandeln? Die Fachleute haben die Verhältnisse sorgfältig geprüft und kommen zu dem Ergebnis: Die Anlage arbeitet effektiv. Und nicht nur das, sie wirft sogar Rendite ab: bis zu fünf Prozent auf das eingebrachte Eigenkapital.
Dass in den Wintermonaten mehr Schnee fällt als anderswo, die Anlage manchmal sogar bedecken kann, all das schränkt die Stromproduktion kaum ein. Ist die Anlage ist Betrieb, erwärmen sich die Module, der Schnee rutscht meist schon von selbst ab. Unterstützt wird dies durch eine Spezialbeschichtung, die mit einer Art Lotoseffekt, das Anhaften von Schnee schwieriger machen.
Und wenn dann doch der Schnee mal meterhoch liegt und sich auch auf der Photovoltaikanlage türmt, so macht sich das im Gesamtergebnis kaum bemerkbar. Der Grund: Die Wintermonate sind aufgrund der regulär schwächeren Sonneneinstrahlung und der kürzeren Sonnenscheindauer die ineffektivsten, wenn es um die Stromerzeugung geht. Nur je fünf bis sieben Prozent der Gesamtmenge liefern die Monate Dezember bis Februar. Und zwar überall, nicht nur in Wintersportregionen.
Der Großteil an Energie entsteht im Sommer. Dann läuft der Solarpark Winterberg auf Hochtouren und speist mengenmäßig den Strom ins Netz ein, den die Beschneiungsanlagen im Winter benötigen. Auch an Vandalismus oder Diebstahl haben die Betreiber gedacht und ein Sicherheits- und Überwachungskonzept entwickelt.
Infos und Fakten
Der neue Solarpark in der Winterberger Remmeswiese wandelt Sonnenenergie in Strom um. Auf 6000 Quadratmetern Fläche sind 1634 Photovoltaikmodule installiert. Bei einem durchschnittlichen Sonnenertrag von 245.000 Kilowattstunden pro Jahr beträgt die CO2-Einsparung etwa 146.000 Kilogramm. Die verzinkten Montagetische erhalten kein Fundament, sondern werden ins Erdreich gerammt. Durch diese Maßnahme entstehen keine versiegelten Flächen. Das Oberflächenwasser kann ungehindert in die Erde eindringen.
Der Solarpark Winterberg kostet 1 Million Euro. Eigens für das Großprojekt haben die Akteure die Bürgerenergiegenossenschaft Kahler Asten gegründet, die mit privaten Geldmitteln das Projekt umsetzt. Der Eigenkapitalanteil beträgt 200.00 Euro. Gäste wie Einheimische können sich an der Genossenschaft beteiligen. Informationen dazu erteilt die Volksbank Bigge-Lenne e. G., die den Bau der Anlage nicht nur mitfinanziert, sondern auch mit angestoßen hat. Die Anlage ist die Erste ihrer Art im Sauerland und landesweit die erste, durch rein privates Kapital getragene Photovoltaikanlage in dieser Größenordnung.
Mit dem Bau der neuen Photovoltaikanlage leistet die Ferienwelt Winterberg nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Sie stellt sich auch an die Spitze einer Entwicklung, die Menschen mit „grünem Gewissen“ einen umweltfreundlichen Urlaub ermöglicht. Dabei ist das Projekt erst der Anfang. Erklärtes Ziel der Ferienwelt Winterberg ist, die erste klimaneutrale Ferienregion zu werden. Weitere Möglichkeiten, Strom aus regenerativen Quellen zu produzieren oder Ressourcen zu schonen, werden daher derzeit geprüft.
Quelle: Tourist-Information Winterberg