Palmöl-Gigant Wilmar plant großflächige Kahlschläge im indonesischen Regenwald
Archivmeldung vom 24.05.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMorgen wird sich auf Einladung der indonesischen Regierung die Palmöl-Lobby in Berlin treffen. Aus Sicht von ROBIN WOOD ist die Palmöl-Industrie einer der Haupt-Akteure bei der Vernichtung von Regenwäldern in Indonesien – mit verheerenden Folgen für die lokale Bevölkerung und das globale Klima. ROBIN WOOD fordert, die Neuanlage von Palmöl-Plantagen sofort zu stoppen.
An dem Treffen werden der indonesische Landwirtschaftsminister sowie „Schlüssel-Personen“ der indonesischen Palmölindustrie teilnehmen. Dazu zählen insbesondere Vertreter des weltgrößten Palmölkonzerns Wilmar, der die Hälfte des gesamten Palmölwelthandels abwickelt und Großunternehmen wie Unilever beliefert. Wilmar steht seit langem in der Kritik. Recherchen von indonesischen Umweltschützern und von ROBIN WOOD belegen, dass Wilmar für die Anlage neuer Plantagen großflächig tropische Wälder zerstört. Allein in Indonesien ist der Konzern in Hunderte Landkonflikte verwickelt und schreckt auch vor dem Einsatz von Gewalt nicht zurück, um Menschen von ihrem Land zu vertreiben. (www.robinwood.de/palmoel/)
„Palmöl-Konzerne wie Wilmar vernichten die Lebensgrundlagen von vielen Millionen Menschen. Nachhaltig sind bei Wilmar nur die Gewinne für die Konzernbosse“, kommentiert ROBIN WOOD-Tropenwaldreferent Peter Gerhardt. „Die indonesische Regierung handelt daher nicht im Interesse der eigenen Bevölkerung, wenn sie sich für Lobby-Veranstaltungen der Palmölindustrie wie hier in Berlin missbrauchen lässt.“
Trotz massiver Kritik am Vorgehen von Wilmar will der Konzern weiter expandieren – vor allem in den indonesischen Provinzen Zentral-Kalimantan und West Papua. Für das Mega-Projekt „Merauke Integrated Food and Energy Estate“ (MIFEE) in Westpapua, das Wilmar gemeinsam mit weiteren Palmöl-Giganten vorantreibt, werden viele Menschen ihre Heimat verlieren. West-Papua ist die letzte Insel Indonesiens, auf der es noch große, intakte Waldflächen gibt. (https://awasmifee.potager.org/?page_id=25)
Wilmar versucht, seine Raubbaumethoden mit Hilfe von PR-Agenturen und dem Palmölsiegel RSPO (Roundtable on Sustainable Palm Oil) „grün“ zu waschen. Wilmar sitzt selbst im Vorstand des Industrie-dominierten RSPO. Der RSPO behauptet, er sorge für „nachhaltiges Palmöl“. Tatsächlich aber erlaubt der RSPO die Expansion von Plantagen in Waldgebieten und bietet der lokalen Bevölkerung keinerlei Mitsprachemöglichkeiten und Schutz vor den Raubbaumethoden der Palmölkonzerne.
Quelle: ROBIN WOOD