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Robbenjagd in Kanada eröffnet

Archivmeldung vom 14.04.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.04.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: IFAW/S. Cook
Bild: IFAW/S. Cook

Heute beginnt in Kanada offiziell die diesjährige kommerzielle Robbenjagd. 400.000 Sattelrobben dürfen in den nächsten Wochen laut der vom kanadischen Fischereiministerium (DFO) herausgegebenen Quote getötet werden. Letzte Woche lief bereits ein einzelnes Schiff im Golf von St. Lorenz aus, wo normalerweise die Robbenjagd beginnt. Aufgrund extrem dicken Eises und mangelnder Nachfrage nach Robbenprodukten fuhr dort bisher nur der lokale Schlachter zur Jagd hinaus.

„Die Robbenjagd ist tot. Sie wird seit 20 Jahren mit Subventionen künstlich aufrecht erhalten. Es gibt keinen Markt mehr für die Produkte aus dieser extrem grausamen und überflüssigen Jagd“, so Dr. Ralf Sonntag, Meeresbiologe und Direktor des IFAW-Deutschland. „Wann werden die verantwortlichen kanadischen Politiker das endlich akzeptieren und den Robbenjägern helfen, andere Einkommensquellen zu erschließen?“

Das Fischereiministerium fordert die Robbenjäger in einer offiziellen Ankündigung auf, sich zu vergewissern, dass es Abnehmer für die Felle gibt, bevor sie zur Jagd aufbrechen. Nach Handelsverboten für Robbenprodukte in vielen Ländern sowie in der EU ist der Markt für Robbenfelle in den letzten Jahren eingebrochen. Aktuell dürfte ein Fell nur noch ca. 23 Euro einbringen. Die Händler versuchen nun offenbar, ihre Ware in die Türkei und nach Asien zu exportieren. Der einzige noch existierende weiterverarbeitende Betrieb, Carino, erhielt dieses Jahr einen Privatkredit zur Unterstützung.

Die kanadische Regierung kämpft weiterhin vor der Welthandelsorganisation (WTO) gegen das EU-Handelsverbot für Robbenprodukte – und verschwendet dafür weitere Millionen an Steuergeldern. In der letzten Instanz verlor Kanada, ist aber in Berufung gegangen. Eine Entscheidung wird am 20. Mai erwartet.

In den letzten Jahren wurde die Quote aufgrund der fehlenden Nachfrage nicht annähernd ausgeschöpft. Letztes Jahr wurden 89.030 Tiere getötet, 2012 waren es 69.139.

Quelle: IFAW-Deutschland

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