2 neue Produzenten in der Europäischen Masthuhn-Initiative
Archivmeldung vom 25.10.2021
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.10.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer französische Konzern LDC und die deutsche Hof Landgenuss GmbH bieten Hühnerfleisch aus Mastbetrieben an, die die Kriterien der Europäischen Masthuhn-Initiative erfüllen. LDC ist nach Gesprächen mit der Tierschutzorganisation L214 der Initiative beigetreten. Hof Landgenuss hat sich nach einem konstruktiven Austausch mit der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt zum Beitritt entschieden.
Beide Unternehmen tragen damit maßgeblich zur Etablierung eines neuen Mindest-Tierschutzstandards in der Hühnermast bei. Während die LDC-Marke "Nature & Respect" die höheren Tierschutzkriterien der Initiative bereits erfüllt, soll das gesamte Angebot bis spätestens 2025 zu 100 % umgestellt sein. Entsprechende Produkte von Hof Landgenuss werden ab Mitte 2022 verfügbar sein.
Mahi Klosterhalfen, Präsident der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt und Mitinitiator der Initiative, freut sich über den Zuwachs: "Mit der Europäischen Masthuhn-Initiative sorgen Unternehmen und NGOs gemeinsam dafür, dass Milliarden Hühner weniger leiden. Wir und unsere Bündnispartner:innen haben insgesamt bereits 475 Unternehmen aus aller Welt und allen Branchen überzeugt, mehr Wert auf Tierschutz in der Hühnermast zu legen. Ohne Produzenten wie LDC und Hof Landgenuss, die die Standards auch umsetzen, würde es jedoch nicht funktionieren. Daher freuen wir uns sehr über die Zusagen der beiden Unternehmen, die auch dazu beitragen, dass deutsche Initiativenmitglieder entsprechendes Fleisch beziehen können."
Anne-Elise Herrault, Produktmanagerin Export bei LDC: "Seit den Sechzigerjahren setzen wir uns für eine nachhaltige Geflügelzucht ein, bei der das Tierwohl im Vordergrund steht. Wir bieten unseren Händlern und den Verbrauchern hochwertiges Hühnerfleisch aus Freilandhaltung. Dass wir die Anforderungen der Masthuhn-Initiative bereits erfüllen, empfinden wir als Anerkennung für unser Nature-&-Respect-Zuchtkonzept mit seiner langen Tradition, die von unseren Züchtern von Generation zu Generation weitergegeben wird."
Stefan Claus, geschäftsführender Gesellschafter von Hof Landgenuss: "Es ist für uns sehr wichtig, gemeinsam mit Erzeugern und Verbrauchern den Tierschutz und das damit verbundene Tierwohl zu steigern. Das Verständnis für bewussteren Fleischkonsum ist in den letzten Jahren deutlich präsenter geworden. Daher konzentrieren wir uns als Unternehmen darauf, die Haltungsbedingungen stetig zu verbessern."
Die Europäische Masthuhn-Initiative
Die Europäische Masthuhn-Initiative wurde von der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt und weiteren europäischen Tierschutzorganisationen ins Leben gerufen, um die größten Missstände in der Hühnermast anzugehen. Die Tiere leiden oftmals an den Folgen ihres monströsen Wachstums in überfüllten und trostlosen Ställen und erleben eine brutale, oft unzureichende Betäubung vor ihrer Schlachtung.
Die Europäische Masthuhn-Initiative schreibt gesündere Rassen bzw. Zuchtlinien vor. Sie sorgt außerdem für mehr Platz, Beschäftigungs- und Rückzugsmöglichkeiten sowie Licht in den Ställen. Bei der Betäubung vor der Schlachtung verbietet sie das Kopfüberhängen, das Stress und oftmals auch Knochenbrüche verursacht und nicht selten zu Fehlbetäubungen führt.
Weltweit haben sich bereits 475 Unternehmen zu höheren Tierschutzstandards entsprechend der Europäischen Masthuhn-Initiative verpflichtet. Unter ihnen sind Konzerne wie Nestlé und Unilever, Top-Caterer wie Sodexo, Hersteller wie die Rügenwalder Mühle und Restaurantketten wie Kentucky Fried Chicken.
Neben LDC/Nature & Respect und Hof Landgenuss versorgen auch Frisch-Geflügel Claus, die Plukon Food Group und Res-Drop aus Polen den deutschen Markt mit entsprechendem Hühnerfleisch. Im Vergleich zur Konkurrenz in Polen oder den Niederlanden muss die deutsche Geflügelwirtschaft allerdings aufpassen, in Sachen zeitgemäßer Tierschutzstandards nicht den Anschluss zu verlieren.
Quelle: Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt (ots)