NABU und Jägerschaft verurteilen Wolfsabschuss
Archivmeldung vom 24.08.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie in der vergangenen Woche am Rande des Spreewaldes aufgefundene Wölfin ist nach Informationen aus dem brandenburgischen Umweltministerium geschossen worden. NABU, Landesjagdverband Brandenburg (LJVB) und Deutscher Jagdschutz-Verband (DJV) verurteilen den Abschuss des streng geschützten Wolfes gleichermaßen und kündigten eine gemeinsame Strafanzeige an.
NABU,
Landesjagdverband Brandenburg und DJV setzen darauf, dass die
Hintergründe und Verantwortlichen des Abschusses rasch ermittelt
werden. Für sachdienliche Hinweise, die zur Klärung der Tat führen,
setzt der DJV eine Belohnung von 1.000 Euro aus.
"Die Jägerschaft ist für eine natürliche Einwanderung von Wölfen.
Mögliche Konflikte lassen sich nicht mit illegalen Abschüssen lösen,
sondern mit Managementplänen", sagte Dr. Wolfgang Bethe, Präsident
des Landesjagdverbandes Brandenburg und DJV-Vizepräsident und verwies
auf das kürzlich veröffentlichte DJV-Positionspapier zum Wolf. "Wir
setzen uns für ein Zusammenleben von Menschen und Wölfen in
Deutschland ein", so Leif Miller, NABU-Bundesgeschäftsführer. Das
Beispiel zahlreicher europäischer Länder zeige, dass dies möglich
sei. "Wir müssen gemeinsam lernen, mit Rückkehrern wie dem Wolf zu
leben", so Bethe und Miller.
Wölfe unterliegen nicht dem Jagdrecht und sind nach den Bestimmungen des Naturschutzrechts streng geschützt. Ausgehend von der polnischen Wolfspopulation sind die Wölfe wieder nach Deutschland zurückgekehrt. Nach mehr als 140 Jahren waren im Jahr 2000 in der sächsischen Lausitz erstmals wieder freilebende Wölfe in Deutschland geboren worden. Derzeit leben in Sachsen und Brandenburg vier Familienverbände. Die Gesamtzahl der in Deutschland lebenden Wölfe liegt bei 35 bis 40 Tieren.
Quelle: Pressemitteilung NABU