Der Sonnenwind bringt einen Magnetsturm zur Erde
Archivmeldung vom 09.01.2014
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.01.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Menschheit bereitet sich auf einen Schlag der Weltraumnaturgewalt vor – eine ganze Reihe von mächtigen Lichtblitzen auf der Sonne, die sich am 7. Januar ereigneten, wird in der nächsten Zeit einen starken Magnetsturm auf der Erde hervorrufen. Die Radio "Stimme Russlands" erfuhr bei Experten, welche Folgen er für uns haben kann.
Pavel Silaew berichtet dazu: "Die gegenwärtige Emission des Sonnenplasmas ist nach Ansicht von Wissenschaftlern eine der mächtigsten Emissionen in den letzten Jahren. Das ist in erster Linie damit verbunden, dass die Lichtblitze sich im zentralen Teil der Sonnenoberfläche, an der so genannten Stoßstelle der Sonne, ereigneten. Der führende wissenschaftliche Mitarbeiter des Staatlichen astronomischen Sternberg-Instituts Igor Nikulin sagte in seinem Interview für die Radio "Stimme Russlands", dass das die Intensität der Einwirkung auf die Erde erklärt:
„Die Lichtblitze in der Nähe des Sonnenrandes beeinflussen die Magnetosphäre selten. Jene Blitze, die sich unweit vom Zentrum ereignen, rufen einen Magnetsturm am öftesten hervor. Dabei beeinflussen sie nicht nur den Magnetfeld, sondern auch die Satelliten, die Biosphäre, darunter auch die Menschen.“
Eine Welle von geladenen Teilchen, die unseren Planeten nach unterschiedlichen Einschätzungen innerhalb von zwölf Stunden erreichen wird, wird auf das Magnetfeld der Erde – eine Art Schild – stoßen, der uns vor der Weltraumstrahlung schützt. Aber die Stoßkraft wird so groß sein, dass in den atmosphärischen Schichten des Planeten sehr starke Magnetstörungen beginnen werden. „Das kann unangenehme Folgen haben“, nimmt der wissenschaftliche Sekretär des Instituts für die allgemeine Physik der Russischen Akademie der Wissenschaften Stepan Andrejew an.
„In erster Linie wird die Satellitenverbindung betroffen sein. Geladene Teilchen rufen Störungen in der Magnetosphäre und der Stratosphäre hervor, die jenes Medium sind, das mit der Weitergabe von Informationen und der Verbreitung von Rundfunkwellen verbunden ist. Wenn es auf der Sonne die mächtigsten Lichtblitze gab, dann verschwand die Funkverbindung für einige Zeit.“
Der Magnetsturm wird auch auf wetterabhängige Menschen einen starken Einfluss ausüben. Das betrifft vor allem diejenigen, die an chronischen Herz- und Gefäßerkrankungen leiden. Der Dekan der Fakultät „Biologische und medizinische Physik“ der Moskauer physikalisch-technischen Hochschule Alexander Melersanow sagte:
„Die Menschen empfinden Kopfschmerzen und werden unruhig. Der Schlaf wird gestört. Es kann auch andere Erscheinungsformen geben, aber das ist schon individuell. In der Regel vergrößert sich die Zahl der Menschen, vor allem betagter Menschen, die sich an Heilanstalten wenden.“
Experten behaupten, dass der Magnetsturm eine globale Erscheinung ist und dass es unmöglich ist, sich davor zu verstecken. Zugleich können die Störungen in der Magnetosphäre der Erde eine angenehme Überraschung hervorrufen, sagen sie. Es ist durchaus möglich, dass die Einwohner einiger Mittelbreite-Regionen des Planeten das Nordlicht, eine Erscheinung, die man gewöhnlich nur jenseits des Polarkreises beobachten kann, sehen werden.""
Quelle: Pavel Silaew