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IFAW übergibt 56.000 Unterschriften gegen den Elfenbeinhandel an Umweltminister Altmaier

Archivmeldung vom 13.07.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.07.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: IFAW (Internationaler Tierschutz-Fonds)
Bild: IFAW (Internationaler Tierschutz-Fonds)

56.000 Unterschriften gegen den Elfenbeinhandel überreichte der IFAW (Internationaler Tierschutz-Fonds) am gestrigen Donnerstag Bundesumweltminister Peter Altmaier in Berlin. So viele Bundesbürger unterzeichneten eine Petition des IFAW für einen besseren Schutz der Elefanten und gegen den Handel mit Elfenbein. Weltweit schlossen sich bisher über 283.000 Menschen dem „Marsch der Elefanten“ an, so das Motto der Petition.

Bisher vertrat die Bundesregierung eine gute Position zum Schutz von Elefanten und nahm innerhalb der EU eine Vorreiterrolle ein. Leider scheint die Regierungskoalition von dieser Linie abweichen zu wollen. Sie brachte letzte Woche einen parlamentarischen Antrag ein, der den Verkauf von Elfenbein-Lagerbeständen aus afrikanischen Ländern unter bestimmten Bedingungen ermöglichen würde: Elfenbein, das aus bestandsregulierenden Maßnahmen, wie z. B. dem kontrolliertem Abschuss, stammt, soll gehandelt werden können.

„Das kommt einem Aufruf an die Länder gleich, die an Elfenbeinverkäufen interessiert sind, letale Elefanten-Bestandskontrollen durchzuführen und das dadurch gewonnene Elfenbein auf den Markt zu bringen. Eine solche Entscheidung wäre fatal für Afrikas von massiver Wilderei bedrohte Elefantenbestände“, so Dr. Ralf Sonntag, Leiter des IFAW-Deutschland. „So lange die Tiere nicht vor Wilderern und illegalem Elfenbeinhandel sicher sind, darf es keinerlei Handel mit Elfenbein geben – auch keinen legalen. Unsere Unterstützer fordern, dass die Bundesregierung sich den Schutz der Elefanten auf die Fahnen schreibt und jeglichen Handel mit Elfenbein konsequent verhindert.“

Die Unterschriftenübergaben in Deutschland, den Niederlanden, Großbritannien und Frankreich finden im Vorfeld eines Treffens des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (CITES) Ende Juli in Genf statt. Der Ständige Ausschuss von CITES wird dort wichtige Entscheidungen zum Thema Elefanten erarbeiten, die auf der eigentlichen CITES-Konferenz im März 2013 in Bangkok zur Abstimmung gebracht werden sollen.

„Unser Marsch der Elefanten gibt den Bürgern eine Stimme“, so Sonntag weiter. „Die Politiker sollen wissen, dass den Wählern der Schutz der Elefanten sehr am Herzen liegt und sie den Politikern genau auf die Finger schauen.“

Die niederländische Regierung verkündete kürzlich öffentlich, dass sie keinem weiteren Verkauf von Elfenbein-Lagerbeständen auf den CITES-Konferenzen mehr zustimmen wird.

In den letzten Jahren hat die Wilderei in Afrika wieder rekordverdächtige Ausmaße angenommen. Erst am Dienstag wurden in Kapstadt 46 Stoßzähne im Wert von geschätzten 1,5 Millionen Dollar beschlagnahmt, die in einer Weinlieferung nach Hongkong versteckt waren. Allein 2011 wurden mehr als 23 Tonnen illegalen Elfenbeins beschlagnahmt – die höchste Zahl seit Einführung des internationalen Handelsverbots 1989.

Eine IFAW-Studie des Elfenbeinmarktes in China ergab, dass der illegale Handel mit Elfenbein dort sprunghaft angestiegen ist, seitdem CITES 2008 vier südafrikanischen Ländern den Verkauf ihrer Elfenbein-Lagerbestände an China und Japan erlaubte.

Quelle: IFAW

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