Kanada: Bärenwaisen gerettet
Archivmeldung vom 29.10.2010
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.10.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDrei Grizzlywaisen nahm jetzt das vom IFAW unterstützte Rehabili-tationszentrum Northern Lights Wildlife Society (NLWS) in dem kleinen Ort Smithers, British Columbia in Kanada auf. Die kleinen Bären werden nun mehrere Monate in dem Zentrum betreut, bevor sie ausgewildert werden können.
Die Mutter der drei Jungtiere wurde erschossen, als sie einen Wildhüter angriff. Er war dabei, Bärenfallen zu inspizieren. Es ist ein weiterer Fall der zunehmenden Konflikte zwischen Menschen und Bären in der Provinz. In derselben Gegend, etwa 700 Kilometer nordwestlich von Vancouver, wurden erst Anfang des Monats zwei weitere Bärenwaisen gefunden und ins NLWS-Zentrum gebracht.
„Wir geben den Waisen eine zweite Chance,“ sagt Dr. Ian Robinson, IFAW Tiermediziner und Experte für die Rehabilitation von Tieren. „Ohne unsere Rehabilitationsmaßnahmen müssten die Waisen getötet werden, alleine sind sie nicht überlebensfähig.“
Das Zentrum wird von der deutschstämmigen Tierpflegerin Angelika Lange geleitet. Die Rehabilitation der Grizzlys ist ein bisher einmaliges Projekt des IFAW gemeinsam mit dem Umweltministerium der Provinz British Columbia und der NLWS.
Seit 2008 zogen die Mitarbeiter des Rehabilitationszentrums mit Unterstützung des IFAW schon vier Grizzlywaisen auf und konnten sie auch erfolgreich auswildern. Die Tiere werden dabei mit Satellitenhalsbändern ausgestattet, um wichtige Daten über die Bewegungsmuster der Bären zu bekommen.
„Der Verlust und die zunehmende Zerstückelung ihres Lebensraums und oft tödliche Konflikte mit Menschen sind Beispiele für die wachsende Bedrohung für Grizzlybären,“ erklärt Angelika Langen, Leiterin des NLWS. „Natürlich freuen wir uns sehr, dass wir weiteren fünf kleinen Bären helfen können. Wir werden Tag und Nacht für sie da sein bis sie wieder in die Wildnis können.“
Der IFAW hat ähnliche Rehabilitationsprojekte für Braunbären in Russland und für Kragenbären in Indien. Zusammen haben die drei Projekte bisher etwa 150 rehabilitierte Bären erfolgreich ausgewildert.
Quelle: IFAW