Weiterer Rapsschädling reagiert nicht mehr auf Pflanzenschutzmittel
Archivmeldung vom 26.11.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIm westlichen Mecklenburg-Vorpommern kam es in den beiden vergangenen Jahren zu Problemen durch starken Befall des Rapserdflohs. Dies bestätigten auch Labortests, die das Julius Kühn-Institut (JKI) in enger Zusammenarbeit mit Dr. Erich Erichsen vom Pflanzenschutz-Regionaldienst Schwerin des Landesamtes für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern durchführte. Der Fachausschuss für Pflanzenschutzmittelresistenz geht jetzt davon aus, dass nicht nur Rapsglanzkäfer, sondern jetzt auch Rapserdflöhe resistent gegenüber insektiziden Wirkstoffen sind, die zur Gruppe der Pyrethroide gehören.
"Eine Resistenzmanagementstrategie ist dringend erforderlich", so Dr. Udo Heimbach vom JKI und Sprecher des Fachausschusses. Allerdings ist die Lage schwierig, da zur Bekämpfung des Rapserdflohs derzeit keine Pflanzenschutzmittel mit anderen Wirkstoffen zugelassen sind.
Im Jahr 2008 fiel der Standort in Mecklenburg-Vorpommern erstmals auf. Im gleichen Jahr durchgeführte Labortests belegten, dass bereits 83 % der Käfer bei einem Fünftel, d.h. 20 % der im Freiland üblichen Aufwandmenge des Pyrethroids nicht die erwartete Mortalität zeigten. Empfindliche Rapserdflöhe werden im Labor bereits zu 100 % abgetötet, wenn sie nur 2 % der im Freiland üblichen Aufwandmenge ausgesetzt werden. In diesem Jahr reagierten die Rapserdflöhe am gleichen Standort im Vergleich zu anderen Regionen erneut verringert auf Pyrethroide: 60% der Käfer zeigten nicht die erwartete Mortalität. Auch eine höhere Dosis des Insektizids tötete nicht alle Käfer ab.
Der Fachausschuss Pflanzenschutzmittelresistenz bestätigt mit seinem Beschluss, dass in Deutschland Rapserdflöhe resistent gegenüber Pyrethroiden sind. "Es müssen rasch Lösungen gefunden werden, aber wir wissen im Augenblick noch nicht, wie diese aussehen", so der nachhaltige Aufruf von Dr. Heimbach.
Quelle: Julius Kühn-Institut