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Deutschland importiert immer mehr Schlachttiere aus dem Ausland

Archivmeldung vom 22.06.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.06.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Blutverschmierte Schweine auf einem Tiertransport Bild: VIER PFOTEN
Blutverschmierte Schweine auf einem Tiertransport Bild: VIER PFOTEN

Deutschland importiert immer mehr Schlachttiere aus dem Ausland. Die "Neue Osnabrücker Zeitung" berichtet unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen, dass allein die Einfuhr von Lebendgeflügel in den vergangenen 20 Jahren um fast 260 Prozent gestiegen ist. Wurden 1996 noch 11 Millionen Hühner, Enten oder Gänse importiert, waren es im vergangenen Jahr 39,5 Millionen Stück Federvieh.

Fast jedes zweite Tier kam dabei aus Dänemark. Im selben Zeitraum stieg die Zahl der eingeführten Schlachtschweine laut Bundeslandwirtschaftsministerium um mehr als 60 Prozent von 2,7 auf zuletzt 4,4 Millionen Tiere. Hauptherkunftsland mit fast vier Millionen Schweinen waren 2016 die Niederlande.

Grünen-Bundestagsabgeordnete Beate Müller-Gemmeke kritisierte die Entwicklung: "Die Zahlen zeigen deutlich, dass in Deutschland das Schlachten und Zerlegen von Tieren billig ist." Deshalb würden so viele Tiere aus dem Ausland hierzulande geschlachtet. "Und so was geht nur mit Fremdpersonal und mit einem harten Wettbewerb um die billigsten Löhne", so Müller-Gemmeke.

Die Bundesregierung räumt in der Antwort ein, dass Belgien, Frankreich und Dänemark in der Vergangenheit Deutschland vorgeworfen hätten, Lohn- und Sozialdumping in der Fleischindustrie zuzulassen. Im Juni hatte der Bundestag ein "Gesetz zur Sicherung von Arbeitnehmerrechten in der Fleischwirtschaft" verabschiedet. Es soll Missstände beim Umgang mit den oftmals osteuropäischen Leiharbeitern beenden. Der Bundesrat muss noch zustimmen.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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