Unternehmer angeklagt: 200.000 Tonnen Asche illegal vergraben
Archivmeldung vom 13.04.2016
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.04.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWegen der mutmaßlich illegalen Entsorgung von 200.000 Tonnen Asche aus einer Hausmüllverbrennungsanlage in der Grafschaft Bentheim hat die Staatsanwaltschaft Osnabrück jetzt Anklage gegen fünf Männer erhoben. Das berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung". Die Staatsanwaltschaft wirft den Beschuldigten unter anderem Bodenverunreinigung und unerlaubten Umgang mit Abfällen vor. Im Falle einer Verurteilung drohen eine Geld- oder Gefängnisstrafe.
Bei den Angeklagten soll es sich um den Geschäftsführer der Verbrennungsanlage, zwei amtierende und einen ehemaligen Geschäftsführer einer angrenzenden Ascheaufbereitungs-Firma sowie den Verantwortlichen eines Planungsbüros handeln. Nach den Ergebnissen der Ermittlungen sollen sie die Verbrennungsrückstände zwischen 2008 und 2013 auf der deutschen Seite eines grenzüberschreitenden Gewerbeparks in der Grafschaft Bentheim illegal verbaut oder im Boden vergraben und so bis zu vier Millionen Euro Entsorgungskosten gespart haben. Das Amtsgericht Nordhorn muss noch über Zulassung der Anklage entscheiden.
Die betroffenen Firmen haben zwischenzeitlich einen Vertrag mit dem Land Niedersachsen und dem Landkreis Grafschaft Bentheim geschlossen, in dem sie sich verpflichten, die Asche auf eigene Kosten wieder auszugraben. Die ursprüngliche Sorge vor einer Verunreinigung des Grundwassers habe sich bislang nicht bestätigt, erklärte ein Sprecher des Landkreises.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)