Regenwald: Globalisierung treibt Zerstörung voran
Archivmeldung vom 15.01.2009
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Freigeschaltet durch Oliver RandakKonzerne tragen heute die Hauptschuld an der fortschreitenden Dezimierung der tropischen Regenwälder. Zu diesem Schluss kommen Biologen am Smithsonian Tropical Research Institute in Panama, anlässlich einer im Journal Conservation Biology veröffentlichten Fachdiskussion.
Von den 20 Mio. Quadratkilometern, die
die als "grüne Lunge der Erde" bezeichneten Regenwälder ursprünglich
bedeckten, wurde bereits die Hälfte vom Menschen zerstört.
Verantwortlich dafür sind vor allem die Holzwirtschaft sowie die
Schaffung neuer Nutzflächen für den Ackerbau. Ein weiteres Viertel ist
heute als Folge selektiver Schlägerungen stark beeinträchtigt. Die
Zerstörung geht weiter, denn allein zwischen 2000 und 2005 wurden
weitere 275.000 Quadratkilometer abgeholzt, was der Fläche
Großbritanniens entspricht.
Als ein Funken Hoffnung scheinen die 350.000 Quadratkilometer an
abgeholztem Regenwald, die derzeit brach liegen und langsam wieder
nachwachsen. Rund zwei Jahrzehnte dauert es, bis sich erneut ein
Blätterdach gebildet hat und die Hälfte der ursprünglichen Biomasse
wiederhergestellt ist. "Es vergeht jedoch viel mehr Zeit, bis sich auch
die vertriebene Tierwelt wieder angesiedelt hat", betont Bill Laurance,
Tropenökologe am Smithsonian Tropical Research Institute, im
pressetext-Interview. "Vögel und Säugetiere reagieren weitaus
empfindlicher auf Veränderungen des Lebensraums als Insekten und
kleinere Organismen." Die Straßen zu den Schlägerungen und Minen
erleichterten kommerziellen Wilderern den Zutritt und führten gemeinsam
mit den eingeschleppten Tierseuchen zu einem "katastrophalen
Zusammenbruch der Biodiversität".
Die Formen der Regenwaldzerstörung haben sich in den letzten Jahren grundlegend geändert. "Vor 20 Jahren waren die zunehmende Bevölkerung und die Umformung des Regenwaldes in Ackerland im kleinen Maßstab noch der wichtigste Faktor für die Entwaldung. Heute trägt die Industrie die Hauptschuld", so Eldredge Bermingham, Direktor des Smithsonian Tropical Research Institute, gegenüber pressetext. Die steigende Bevölkerungszahl trage zwar zur Verstädterung vieler Länder bei, werde jedoch nicht mehr wie früher in direktem Zusammenhang zur Zerstörung der Tropen gesehen. "Selbst in Länder mit vergleichbar niedrigen Bevölkerungszahlen wie in der Republik Kongo ist die Entwaldung schon sehr weit fortgeschritten. Auch hier macht die Industrie zunehmend Druck, um Bodenschätze wie etwa Gas ausbeuten zu können", betont der Direktor des Forschungsinstituts.
Die Formen der Regenwaldzerstörung haben sich in den letzten Jahren grundlegend geändert. "Vor 20 Jahren waren die zunehmende Bevölkerung und die Umformung des Regenwaldes in Ackerland im kleinen Maßstab noch der wichtigste Faktor für die Entwaldung. Heute trägt die Industrie die Hauptschuld", so Eldredge Bermingham, Direktor des Smithsonian Tropical Research Institute, gegenüber pressetext. Die steigende Bevölkerungszahl trage zwar zur Verstädterung vieler Länder bei, werde jedoch nicht mehr wie früher in direktem Zusammenhang zur Zerstörung der Tropen gesehen. "Selbst in Länder mit vergleichbar niedrigen Bevölkerungszahlen wie in der Republik Kongo ist die Entwaldung schon sehr weit fortgeschritten. Auch hier macht die Industrie zunehmend Druck, um Bodenschätze wie etwa Gas ausbeuten zu können", betont der Direktor des Forschungsinstituts.