VIER PFOTEN Einsatz in Myanmar: Soforthilfe für tausende Nutztiere
Archivmeldung vom 19.08.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer verheerende Zyklon „Komen“ hat weite Teile Myanmars verwüstet. Die sintflutartigen Niederschläge Anfang August haben über hundert Menschen das Leben gekostet; unzählige Häuser, Brücken, Straßen und auch Reisanbaugebiete wurden zerstört. Laut aktuellen UN-Schätzungen sind 1,3 Millionen Menschen von der Naturkatastrophe betroffen.
In Not geraten sind auch tausende Tiere, vor allem Nutztiere wie Kühe und Schweine, die nun Soforthilfe in Form von Trinkwasser, Nahrung und temporären Unterkünften benötigen. Nach ersten Recherchen in der Krisenregion hat die international tätige Tierschutzstiftung VIER PFOTEN diese Woche ein Einsatz-Team in das Irrawaddy-Delta im Südwesten des Landes geschickt – eines der am meisten betroffenen Gebiete. Die Tierschutzorganisation kooperiert vor Ort mit humanitären Helfern wie der Entwicklungsagentur Mingalar Myanmar, um die betroffenen Menschen und ihre Tiere effizient und schnell erreichen zu können.
Myanmar ist eines der ärmsten Länder Südostasiens. Einsatzleiter Dr. Amir Khalil von VIER PFOTEN: „Viele Menschen haben mit dem Verlust ihrer Tiere ihre Existenz verloren. Jene, die ihre Tiere retten konnten, haben nun keine Mittel mehr um sie zu versorgen. Unser Einsatz erfolgt in enger Abstimmung mit nationalen und lokalen Behörden wie dem Ministerium für Viehzucht, Fischerei und ländliche Entwicklung sowie dem nationalen Katastrophen-Management. In Absprache mit den offiziellen Stellen wurde entschieden, dass unser Team im Irrawaddy Delta aktiv werden soll, weil es dort besonders viele Nutztiere ohne Zugang zu Futter gibt.“
VIER PFOTEN ist die erste Tierschutzorganisation, die vor Ort aktiv ist. Mit lokaler Unterstützung organisierte Dr. Khalil bereits rund 50 Tonnen Futtermittel. Nachdem die Infrastruktur an vielen Stellen zusammengebrochen ist, hat das VIER PFOTEN Team zwei Boote gekauft, um das Futter zu den bedürftigen Tieren zu bringen. Da es immer noch heftig regnet, wurden auch Zelte für die Zwischenlagerung organisiert. Gestern wurden bereits rund 600 Kühe und Schweine in einem Dorf in Nyaungdone versorgt.
Dr. Khalil: „Wir werden die Tiere, soweit möglich, auch medizinisch versorgen. Viele Tiere stehen im Wasser, es droht Seuchengefahr. Die Tiere können allerdings erst geimpft werden, wenn sich die Situation vor Ort entschärft hat und die Gebiete wieder leichter zugänglich sind.“ Der Hilfseinsatz, bei dem die Erstversorgung von 10.000 Kühen, Büffeln, Schweinen und Ziegen im Vordergrund steht, wird rund 14 Tage dauern.
Quelle: VIER PFOTEN